Krefeld Outokumpu: Stellenabbau bleibt in Krefeld ein Thema

Krefeld · IG Metall: Der Konzern will weiterhin Mitarbeiter loswerden.

Der Stahlkonzern Outokumpu kehrte im vergangenen Jahr in die Erfolgsspur zurück: Am Ende des Jahres stand - nach einer schwierigen Periode mit Verlusten - unterm Strich endlich wieder eine schwarze Zahl: 45 Millionen Euro (wir berichteten exklusiv). Ein Fernsehteam des Westdeutschen Rundfunks gab jetzt einen Eindruck von der Aufbruchstimmung im Werk an der Oberschlesienstraße wider und bestätigte fast nebenbei einen für den Standort weniger erfreulichen Aspekt. Der Stellenabbau ist am Standort Krefeld noch nicht abgeschlossen, er geht weiter (wir berichteten im Oktober 2016 exklusiv).

Vor laufenden Fernsehkameras erklärte Holger Lorek, politischer Sekretär der IG Metall aus Düsseldorf, der Stahlkonzern Outokumpu wolle auch nach der bereits erfolgten Reduzierung um 1000 Arbeitsplätze weiterhin "ein paar Mitarbeiter loswerden". Dies solle mit Ausstiegsmodellen und Abfindungen vonstatten gehen. In der Vergangenheit verspieltes Vertrauen müsse die Geschäftsführung sich erst wieder neu verdienen.

Der neue Outokumpu-Finanzvorstand Christoph de la Camp dementierte nicht. Es werde nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen bis 2020, sagte er. Es sei auch nicht daran gedacht, weitere Restrukturierungsmaßnahmen durchzuführen. Dennoch müsse Outokumpu "weiterhin an den Kosten arbeiten", betonte de la Camp.

Umso erfreuter reagieren die Beschäftigten des Stahlkonzerns in Krefeld auf Nachrichten aus Finnland. Der Konsolidierungsprozess trägt erste Früchte. Nach der Schließung der so genannten Flüssigphase in Krefeld, der Schließung des Werks in Bochum, der Verlagerung von Produktion aus Düsseldorf-Benrath in den Krefelder Süden und der Investition von 108 Millionen Euro in den Standort Krefeld spricht Outokumpu von der Rückkehr zur Profitabilität. Gesunkene Kosten und höhere Basispreise führten den Konzern aus den roten Zahlen. Die Prognose für das erste Quartal 2017 ist für Amerika und Europa gleichermaßen optimistisch.

(sti)
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