Kr Wie Krefeld Parkraumbewirtschaftung abschaffen?

Krefeld · Wer das kommunale Geschehen beobachtet, hört bestimmte Lieder immer wieder. Zum Beispiel das Lied von der Aufgabenkritik in der Verwaltung. Eine Einladung zum Mitsingen.

Das Lied von der Aufgabenkritik ging einem jetzt wieder durch den Sinn, als Oberbürgermeister Frank Meyer die Verwaltungsreform mit neuem Zuschnitt der Geschäftsbereiche vorgestellt und er selbst das Kulturdezernat übernommen hat.

Zunächst: Am Neuzuschnitt gibt es nichts zu meckern. Die Notwendigkeit von Änderungen liegt auf der Hand. Gerade in dem für die Stadt eminent wichtigen Geschäftsbereich V (Planung, Bau, Gebäudemanagement) behindern Schwierigkeiten die Entwicklung der Stadt. Aus dem Fachbereich selbst kommen regelrechte Hilferufe wegen Unterbesetzung. Die Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Anmietung von Wohnungen und auch die ganz unterschiedlichen Rückmeldungen auf die Arbeit im Bauamt unterstreichen die Dringlichkeit von Verbesserungen.

Oberbürgermeister Meyer hat sich neulich beim Richtfest für den Neubau am St. Josefshospital beklagt, dass über Pannen ausführlich "Länge mal Breite mal Höhe" (Meyer) berichtet werde, nicht aber, wenn es exzellent laufe. Nun, da hat er Recht und Unrecht zugleich. Fehler sind meist aufschlussreicher für einen Betrieb als reibungslose Abläufe. Insofern liegt auf Pannen oft der Fokus. Allerdings darf man sich nicht damit zufriedengeben, wenn das Bild uneindeutig ist. Man kann, was das Bauamt angeht, beide Arten von Geschichten hören: Haarsträubendes ebenso wie Lobeshymnen. Eigentlich müsste es verlässliche Standards geben. Es ist nicht akzeptabel, wenn es mal sehr gut und mal sehr schlecht läuft. Soll man den Bauherren, bei denen es schlecht läuft, sagen: Sie haben halt Pech gehabt; beim Nächsten auf dem Flur klappt es dafür wieder super?

Das Wort Aufgabenkritik fällt in solchen Debatten um Personalknappheit und Überlastung immer wieder. Man müsse sich, so heißt es dann, endlich von Aufgaben verabschieden, damit die Verwaltung sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren könne. Geholfen hat's noch nie. Von außen Aufgaben zu streichen ist schwierig; überhaupt Einblicke in das Verwaltungsgeschehen zu gewinnen extrem schwierig. Was ist Überlastung, was Ineffizienz? Vielleicht ist es an der Zeit, wirklich neu zu denken. Und vielleicht braucht es externe Hilfe. Solche Gutachten sind teuer, aber wenn Politik und Verwaltung den Mut finden, die Ergebnisse umzusetzen, kommt man voran.

Man könnte damit anfangen, die Parkraumbewirtschaftung abzuschaffen und dafür mehr Mitarbeiter im Kommunalen Ordnungsdienst einzustellen. Wie wichtig ist uns Fluktuation bei den Parkplätzen? Man kann zu dem Ergebnis kommen: deutlich weniger als Sicherheit und Sauberkeit. Ein klarer Fall für Aufgabenkritik.

(RP)
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