Krefeld Passantenbefragung: Krefelder Events bekommen beste Noten

Krefeld · Harald Vergossen (Hochschule Niederrhein) und Ulli Cloos (Stadtmarketing) stellten gestern die Ergebnisse ihrer repräsentativen Bürger- und Passantenbefragung von knapp 2000 Personen vor.

 Folklorefest

Folklorefest

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Krefelds Innenstadt ist nicht so schlecht, wie sie bisweilen gemacht wird: Die, die sie kennen, schätzen sie durchaus. Die, die sie meiden, geben ihre meist schlechte Noten. "Das ist ein Imageproblem, das durch die Fakten nicht gedeckt ist", erklärte Professor Harald Vergossen von der Hochschule Niederrhein gestern bei der Vorstellung der Ergebnisse einer repräsentativen Bürger- und Passantenbefragung im Rathaus. Knapp 2000 Personen sind zum Thema Krefelder Innenstadt befragt worden. 31 Prozent der Interviewten kamen von außerhalb. Insgesamt ist die Zufriedenheit seit der letzten Umfrage im Jahr 2012 leicht gestiegen. Und dies trotz oder wegen der regen Bautätigkeit, die auch zu Umleitungen und Behinderungen geführt hat, berichtet Ulli Cloos vom Stadtmarketing.

Die Konkurrenz für die Krefelder City liegt auf der anderen Rheinseite in Düsseldorf. Während Moers, Mönchengladbach, Kempen, Duisburg und Köln eher keine Krefelder anlocken, steuern 47 Prozent der Befragten auch die Landeshauptstadt an.

 Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Damit Krefelds Innenstadt im Gespräch bleibt, werden regelmäßig Events veranstaltet: Vom Weihnachtsmarkt über Folklorefest bis Pottbäckermarkt, verkaufsoffene Sonntage und Kultur findet Stadt(t) haben die Events hohe Bekanntheitsgrade weit jenseits der 80 Prozent. Die Befragten erklärten in gleichem Maße, dass sie die Angebote interessant fänden - trotzdem gehen aber deutlich weniger tatsächlich zu den Veranstaltungen. Aber die, die hingehen verteilen super Noten. Rund ein Dutzend schneidet irgendwo zwischen sehr gut und gut ab. Lediglich das Top-Event, was die Bekanntheit anbetrifft, muss mit Kritik leben. Nur 27 Prozent finden den Weihnachtsmarkt richtig gut.

Übrigens: Mehr als jeder Zweite besucht die Innenstadt mindestens einmal die Woche. 13 Prozent sind sogar täglich dort, um einzukaufen, irgendetwas zu erledigen oder die Freizeit zu verbringen. Hauptanliegen ist natürlich der Einkauf. 84 Prozent geben an, die Innenstadt deswegen aufzusuchen. Besonders attraktiv sind das Bekleidungsangebot und Schuhe (72 Prozent), Deko- und Geschenkartikel (62 Prozent), Bücher (60 Prozent) sowie Drogerie/Kosmetik (58 Prozent). Eine wichtige Rolle spielt auch die Gastronomie, über deren Qualität und Service grundsätzliche Zufriedenheit herrscht.

Krefelds Innenstadt lockt auch Besucher aus anderen Städten an: Mönchengladbach, Viersen und Willich stehen an der Spitze. Nachbar Meerbusch zeigt Krefeld eher die kalte Schulter. Zwei Prozent verirren sich in die Seidenstadt. Probleme bereitet dem Handel die Konkurrenz im Internet. Vor allem die Klientel zwischen 16 und 45 Jahren gab an, durch den Online-Handel weniger in die Innenstadt zu gehen und dort auch weniger Geld auszugeben. Noch hat diese Entwicklung nicht voll durchgeschlagen.

 Pottbäckermarkt

Pottbäckermarkt

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Kritik wurde vor allem an der Optik und der Sauberkeit geäußert. Bemängelt wurde das Fehlen von P&C sowie Zara. Krefeld könne seine Stellung im harten Wettbewerb der Innenstädte behaupten, zogen Cloos und Vergossen gestern ihr Fazit aus der Passanten- und Bürgerbefragung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort