Krefeld "Pavallion" präsentiert Album in der Kirche

Krefeld · In der Friedenskirche stellt die vierköpfige Krefelder Band am heutigen Freitag, 5. Mai, ihr neues Album vor. Sphärische, bisweilen hypnotisch-meditative Klangteppiche laden zum Mitfliegen ein.

 Die vier Musiker der Band "Pavallion": "Wir arbeiten viel mit Hall und Reverb-Effekten. Das passt sehr gut in die Raumakustik der Friedenskirche", freut sich Schlagzeuger Piet Fischer.

Die vier Musiker der Band "Pavallion": "Wir arbeiten viel mit Hall und Reverb-Effekten. Das passt sehr gut in die Raumakustik der Friedenskirche", freut sich Schlagzeuger Piet Fischer.

Foto: Pavallion

In der Friedenskirche stellt die Krefelder Band "Pavallion" am heutigen Freitag, 5. Mai, ihr Debüt-Album vor. Die Regel, dass Musikstücke, die länger als drei Minuten dauern, im Rundfunk nicht gespielt werden, gilt ungebrochen seit der Ära des Dampfradios. Aber auch Jimi Hendrix, Iron Butterfly und Led Zeppelin haben trotzdem oft Hits von längerer Spieldauer gelandet. Deshalb lassen sich auch die vier jungen Männer von "Pavallion" nicht beirren, obwohl ihre musikalischen Leitbilder ansonsten ganz andere sind.

Bands wie die "Russian Circles", "Godspeed You!", "Black Emperor", "Long Distance Calling", "Oceansize", "Sleep" und "Polvo" werden da genannt, und als griffiges Stichwort, um den Stil des Quartetts unvollkommen, aber prägnant zu beschreiben, bieten die Vier den Begriff "Retro Post Rock" an. Man könnte auch sagen: Sie liefern den Soundtrack für eine entspannte Art von Kopfkino - ohne sensationelle Stunts und hektische Schnitte. Man mag sich Kameraflüge über atemberaubende Landschaften mit majestätischen Berggipfeln vorstellen oder Regentropfen in Zeitlupe. Sphärische, bisweilen hypnotisch-meditative Klangteppiche laden zum Mitfliegen ein, aber Vorsicht: "Pavallion" sind keine pseudo-esotherische New Age-Kapelle, die am laufenden Meter Rühreier produziert, um es mit den Worten von Paul McCartney zu sagen. Markante Basslinien und mehrstimmig arrangierter Gesang prägen die Handschrift der Band, und sie kann auch schon mal apokalyptisch reindreschen. "Wir lieben Achterbahnfahrten, aber in Slow Motion, bitteschön", erläutert Gitarrist Sebastian Dückers verschmitzt. Die übrigen Band-Mitglieder sind Steven Hein (ebenfalls Gitarre), Andreas Zanders (Bass) und Piet Fischer (Schlagzeug). Davon, dass mancher Titel auch Ohrwurm-Potential hat, konnte sich das Krefelder Publikum schon im vergangenen Jahr überzeugen. Da traten sie im Kulturpunkt Friedenskirche auf.

Der musikbegeisterte Pfarrer Windhövel lud die Band daraufhin ein, doch mal in der Kirche selbst zu spielen. "Wir arbeiten viel mit Hall und Reverb-Effekten. Das passt sehr gut in die Raumakustik der Friedenskirche. Das Album Release bietet jetzt die perfekte Gelegenheit für ein Konzert in dieser tollen Kulisse", freut sich Piet Fischer. Das Debüt-Album "2048", in langer, demokratisch geprägter Entwicklungsarbeit entstanden, erscheint übrigens nur auf Vinyl. "Die Songs sind lang und dynamisch und man muss sich die Zeit nehmen, sie in Ruhe zu genießen. Wir finden, dazu passt Vinyl einfach am besten", meint Steven Hein.

Album-Release-Konzert: Friedenskirche, Freitag, 5. Mai 20 Uhr, VVK 10 Euro, Abendkasse 14 Euro.

(RP)
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