Krefeld Pavillon und Zaun aufwendig restauriert

Krefeld · Der Kaiser Friedrich Hain und die denkmalgeschützten Hochbauten der früheren Villa Heyes sind für 450 000 Euro restauriert worden. Ende Mai wird die Parkanlage offiziell eröffnet. Bis dahin sind letzte Arbeiten zu erledigen.

 Der Aussichtstempel im Kaiser Friedrich Hain ist vom Graffiti befreit und bekommt in den nächsten Wochen einen neuen Bodenbelag fürs Podest sowie restaurierte Poller aus Muschelkalk.

Der Aussichtstempel im Kaiser Friedrich Hain ist vom Graffiti befreit und bekommt in den nächsten Wochen einen neuen Bodenbelag fürs Podest sowie restaurierte Poller aus Muschelkalk.

Foto: RP-Fotos (3). Thomas lammertz

Ende Mai sollen alle Arbeiten zur Sanierung der Parkanlage Kaiser Friedrich Hain abgeschlossen sein. Derzeit befinden sich die gusseisernen Zaunelemente und die beiden rund eine Tonne schweren Kapitelle für die Pfosten der denkmalgeschützten Toranlage der früheren Villa Heyes noch in den Werkstätten Krefelder Handwerksunternehmen. Gestern informierten Heino Thies und Heinz-Josef Thoer vom Fachbereich Grünflächen, Klaus Reymann von der Krefelder Baudenkmalstiftung sowie Steinmetz Manfred Messing und Metallbauer Stefan Beeser über den Stand der Dinge.

Viel ist seit Beginn der Arbeiten passiert. Der milde Winter hat den Fortgang erleichtert. Der Spielplatz wurde erneuert und mit einer Treppensitzanlage zum Park hin versehen. Das war gut möglich, weil zwischen den beiden Ebenen ein Höhenunterschied von 1,5 Meter besteht, der aus einer alten Terrassenkante des Rheins herrührt. Neue Wege, neue Beete, neue Hecken, Bäume und Sträucher - 235 000 Euro sind allein in die Sanierung des 17 000 Quadratmeter großen Parks geflossen. Weitere 135 000 Euro kostet der Spielplatz, und 80 000 Euro verschlang die Sanierung von Mauer samt Zaun und Toranlage und dem klassischen Aussichtstempel aus dem Jahr 1914/15.

 Die frühere private Parkanlage der ehemaligen Villa Heyes ist seit 1910 im städtischen Eigentum. Beete und Wege wurden nun erneuert.

Die frühere private Parkanlage der ehemaligen Villa Heyes ist seit 1910 im städtischen Eigentum. Beete und Wege wurden nun erneuert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Mauer an der Steckendorfer Straße war einsturzgefährdet. Die Zaunelemente und die Stützen mit aufgesetzten Fruchtzapfen wurden vor sieben Jahren abmontiert und auf einem Betriebshof der Stadt gelagert. Stefan Beeser hat die Beschädigungen inzwischen beseitigt und sowohl Pfosten als auch Zaun mit einem anthrazitfarbenen Schutzanstrich versehen.

Deutlich größere Gewichte musste Steinmetzmeister Manfred Messing bewegen. Die Kapitelle (zierende Abschlusssteine) der Toranlage wiegen rund 1000 Kilogramm und sind nur mit einem Kran zu bewegen. Ruß und Schmutz hat sich über die Jahre so eingebacken, dass die Kruste härter als der eigentliche Stein ausgebildet war. Dauerberieselung und vorsichtiges Bürsten und Kratzen säuberten den auseinandergebrochenen Stein, der mit Hilfe von Kieselsäureester wieder verfestigt wurde.

 Restaurierte Pfeiler mit Fruchtzapfen und neuem Anstrich.

Restaurierte Pfeiler mit Fruchtzapfen und neuem Anstrich.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Am Pavillon (Ausflugstempel) sind die Poller aus Muschelkalk noch nicht wieder installiert, und auch das Podest mit Platten aus Basaltlava entsteht erst in den kommenden Wochen. Die Schablonen für die Platten sind schon gefertigt. Der Treppenaufgang von der Philadelphiastraße ist von Putten eingesäumt, die Pflanzkübel tragen. "Die Jugendstilfiguren sind mit der Wurzelbürste geschrubbt, mit dem Wasserstrahler gereinigt und mit einem Bildhauereisen bearbeitet", sagt Messing. Für Klaus Reymann, Architekt und Denkmalexperte, zählt der Kaiser Friedrich Hain zu den Höhepunkten einer Tour der Architektur, die alle wichtigen Krefelder Denkmale miteinander verbindet.

(RP)
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