Krefeld Peek & Cloppenburg hält an den Neubauplänen für Krefeld fest

Krefeld · Die renommierte Bekleidungshauskette will die Zeit nutzen, um noch einmal die große Lösung auf den Prüfstand zu stellen. Durch den zu erwartenden Übergang von Kaiser's zu Edeka gäbe es neue Chancen.

 Das alte Ziellenbachhaus an der St. Anton- und an der Friedrichstraße soll einem Neubau von Peek & Cloppenburg weichen. Planungsrechtlich hat die Stadt den Weg frei gemacht. Nun wartet die Verwaltung auf einen Bauantrag.

Das alte Ziellenbachhaus an der St. Anton- und an der Friedrichstraße soll einem Neubau von Peek & Cloppenburg weichen. Planungsrechtlich hat die Stadt den Weg frei gemacht. Nun wartet die Verwaltung auf einen Bauantrag.

Foto: Thomas Lammertz

Die renommierte Bekleidungshauskette Peek & Cloppenburg hält an ihrem Plan fest, in der Innenstadt an der Friedrichstraße gegenüber von C&A ein neues Kaufhaus zu bauen und zu betreiben. Nach Informationen der Rheinischen Post ist es Unternehmenschef Harry Uwe Cloppenburg persönlich, der für die Neubauten in Krefeld und in Aachen plädiert.

Die Stadt Krefeld hat mit dem Bebauungsplan 775, der vor rund einem Jahr rechtskräftig wurde, die Voraussetzungen für die geschätzt 120 Millionen Euro teure Investition geschaffen und dabei sogar ein Tabu gebrochen. Die Politik kam den Wünschen von Peek & Cloppenburg nach und erlaubte, den Baukörper knapp fünf Meter nach vorne in die Friedrichstraße hineineinzuziehen. Puristen übten Kritik daran, weil auf diese Art historische Sichtachsen beeinträchtigt würden. Seitdem wartet die Bauverwaltung darauf, dass der Textilhandelsriese einen Bauantrag einreicht. Das ist bislang nicht geschehen.

Nach Informationen unserer Zeitung kümmert sich P&C vorrangig darum, die vorhandenen Filialen zu modernisieren und für die Kundschaft aufzupeppen. 480 Millionen Euro soll die Bekleidungshauskette angeblich dafür in die Hand nehmen wollen, um den Umsatzrückgang oder die Stagnation in den vornehmlich älteren Filialen zu stoppen.

Für Krefeld könnte diese Verzögerung durchaus zu einem Glücksfall werden. P&C will die Zeit nutzen, so heißt es, um vielleicht doch noch die große Lösung am alten Ziellenbach-Standort verwirklichen zu können. Im Vorfeld waren Verhandlungen mit der Lebensmittelkette Kaiser's Tengelmann und dem Schuhhaus Deichmann gescheitert. Inzwischen haben sich die Vorzeichen geändert. Aus Unternehmenskreisen war zu hören, dass man einen neuen Anlauf wagen wolle. Kaiser's gehe höchst wahrscheinlich in Edeka auf, und die siedelten sich nur wenige Meter entfernt im Neubau "Forum Krefeld" am alten Sparkassenstandort an der St.-Anton-Straße an.

Noch optimistischer sind Insider hinsichtlich Deichmann. Europas größter Schuhhändler Heinrich Otto Deichmann verfügt über enge Kontakte zu Peek & Cloppenburg, wo er am Anfang seiner Karriere beschäftigt war und großes praktisches Wissen erworben hat. Am Ende könnte für Krefeld tatsächlich der große Wurf im Areal zwischen Rhein-, Friedrich-, St.-Anton- und Klosterstraße gelingen.

Der P & C-Bau soll dreigeschossig werden. Das Flachdach wird begrünt, die Fassade ist aus Glas, 6900 Verkaufsfläche soll das Geschäft bislang bekommen. Die Eckbereiche des Komplexes sollen abgerundet erscheinen. In einer Höhe von 4,50 Meter soll ein Vordach etwa 1,50 Meter tief über den Straßenraum reichen. Krefelds Planungsdezernent Martin Linne erklärte unlängst im Gespräch mit unserer Redaktion, dass P&C ganz im Stile seriöser Kaufleute einen Schritt nach dem andere gehe und nicht parallel an mehreren Stellschrauben gleichzeitig drehe. P&C sei ein inhabergeführtes mittelständisches Unternehmen, das mit dieser bewährten Geschäftspolitik erfolgreich sei. Mit der Erarbeitung des Bauantrags und der konkreten Planung sei das Büro Kleihues und Kleihues beauftragt.

(RP)
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