Krefeld Penthäuser für die Uerdinger Promenade

Krefeld · Das Vorzeigeprojekt Rheinblick wird die Stadt verändern. Krefeld wird für alle sicht- und erlebbar als Stadt am Rhein zu begreifen sein. Nach Jahrzehnten der Planung steht das Vorhaben vor der Realisierung.

 Der Kölner Architekt Helmut Rübsamen hat seinen Entwurf und den der First Retail Consult GmbH in einer Computersimulation für das Projekt Rheinblick in Uerdingen kombiniert. Gestern stellte er den neuen südlichen Teil vor. Links sind Baukörper mit bis zu acht Geschossen zu sehen. Rechts daneben ist der Alte Zollhof mit einem neu errichteten Südflügel. Dann kommen die Bauten der First Retail Consult GmbH.

Der Kölner Architekt Helmut Rübsamen hat seinen Entwurf und den der First Retail Consult GmbH in einer Computersimulation für das Projekt Rheinblick in Uerdingen kombiniert. Gestern stellte er den neuen südlichen Teil vor. Links sind Baukörper mit bis zu acht Geschossen zu sehen. Rechts daneben ist der Alte Zollhof mit einem neu errichteten Südflügel. Dann kommen die Bauten der First Retail Consult GmbH.

Foto: Schmitter

Am Freitag stellte Investor Ulrich Schmitter die Ideen für die Nutzung und Bebauung des früheren Speditionsareals Erlenwein vor.

 Planungsdezernent Martin Linne (links) und Investor Ulrich Schmitter stellten gestern neue Pläne fürs Projekt Rheinblick Süd vor.

Planungsdezernent Martin Linne (links) und Investor Ulrich Schmitter stellten gestern neue Pläne fürs Projekt Rheinblick Süd vor.

Foto: Thomas lammertz

Das Potenzial der Grundstücke direkt am Rhein hat der gebürtige Uerdinger Ulrich Schmitter schon vor 20 Jahren erkannt. Seitdem beschäftigt er sich mit dem Gedanken, dort zu investieren. Nun will der Chef des Krefelder Immobilienunternehmens "Dr. Schmitter GmbH & Co Immobilien KG" rund 25 Millionen Euro locker machen, um seine Vorstellungen zu verwirklichen. Architekt Ulrich Rübsamen und Krefelds Planungsdezernent Martin Linne stellten gestern detailliert ausgearbeitete Entwürfe für das gut 4000 Quadratmeter große Grundstück südlich des denkmalgeschützten Alten Zollhofs vor.

Die Macher haben sich dafür entschieden, die erlaubte Bebaubarkeit der dreieckigen Fläche gar nicht auszunutzen. "Wir wollen die Vorzüge Rhein im Osten und Blick auf den alten Baumbestand am Deich im Westen gleichermaßen nutzen", erläuterte Rübsamen. Im Prinzip entstehen auf 70 Meter Rheinfront sieben nach vorne und nach hinten versetzte Häuser in unterschiedlicher Höhe. Dadurch bekommt der Baukörper Struktur und Lebendigkeit, weist Logien und Dachterrassen ebenso aus wie eine Tiefgarage. Zur Südspitze hin erhebt sich das Gebäude zu einer achtstöckigen Landmarke. Richtung Zollhof wird die Immobilie flacher.

Mit zum Paket zählen ein zusätzliches zweigeschossiges Studiogebäude und der wiederaufzubauende Südflügel des Zollamts, der als Baukörper eine Entsprechung zum noch vorhandenen Nordflügel bildet. Er rahmt den Zollhof ein und kombiniert Wohnen und Gewerbe gleichermaßen.

Im Bereich Wohnen ist von kleinen Ein-Zimmer-Appartments mit 50 Quadratmetern Fläche, über Reihenhäuser bis hin zu 300 Quadratmeter großen Maisonette-Penthäusern alles dabei. Für die Luxusvariante muss ein Käufer wahrscheinlich zwischen eins und 1,5 Millionen Euro hinlegen. "Es wird voraussichtlich eine Mischung zwischen Vermietung und Verkauf der 47 Wohneinheiten mit 6000 Quadratmetern Gesamtfläche geben", berichtete Investor Ulrich Schmitter. Auch wenn alle Beteiligten derzeit sehr optimistisch sind, gibt es noch offene Baustellen.

Das Bebauungsplanverfahren ist zwar weit fortgeschritten (Offenlage noch bis zum 10. Juni), aber noch nicht abgeschlossen. Auch in Sachen Hochwasserschutz gibt es noch Abstimmungsbedarf mit der Bezirksregierung. Entsprechende Überlegungen seien natürlich schon in die Planung eingeflossen, betonte Architekt Rübsamen. Die sogenannte Freibordhöhe - die sich nach Jahrhunderthochwasserständen bemisst - werde berücksichtigt, in dem die Tiefgarage in einer wasserdichten Betonwanne gut einen Meter aus dem Erdreich herausragt und die Wohnebenen entsprechend höher liegen.

Darüber hinaus gibt es Überlegungen, direkt am Unteren Rheinwerft eine Spundwand gegen Hochwasser vorzusehen und damit auch für die Stadt Kosten zu sparen. Bisher sei nämlich vorgesehen, Spundwände auf einer längeren Strecke 70 Meter hin und 70 Meter zurück entlang der Auffahrt vom Unteren Rheinwerft zur Straße Am Zollhof zu errichten.

"Wir leisten gemeinsam mit unserem neuen Nachbarn, der First Retail Consult GmbH, sowie den Beteiligten aus Politik und Verwaltung der Stadt Krefeld Pionierarbeit an diesem Standort. Bis vor ein paar Jahren konnte sich noch keiner vorstellen, dass die Stadt Krefeld künftig ein Gesicht am Rhein haben wird, das nicht industriell geprägt ist. Wir freuen uns, daran mitarbeiten zu dürfen, dass diese alte Vision endlich Wirklichkeit wird. Uerdingen hat es verdient", erklärt Schmitter. Er hoffe, bis Mitte 2016 mit seinem Vorhaben fertig zu sein. Die Vermietung oder den Einzelverkauf sowie die Verwaltung wolle er selbst übernehmen. Nur so sei sichergestellt, dass immer schnell und unmittelbar auf Mieterwünsche oder den Markt reagiert werden könne.

Linne prognostizierte, das Projekt Rheinblick werde Uerdingen neue Impulse verleihen, den bundesweiten Blick auf Krefeld verändern. Er habe keinerlei Zweifel, dass sich das Vorhaben als marktfähig erweisen werde.

(RP)
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