Krefeld Pinguine im neuen Gehege - jetzt mit Unterwasserblick

Krefeld · Im Krefelder Zoo ist gestern die 550 000 Euro teure Pinguinanlage eröffnet worden. Sie bietet einen völlig neuen Blick.

 Der kleine Aurel hat zur gestrigen Eröffnung der Pinguinanlage erstmals einen völlig neuen Blick auf die Tiere genossen.

Der kleine Aurel hat zur gestrigen Eröffnung der Pinguinanlage erstmals einen völlig neuen Blick auf die Tiere genossen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Im Krefelder Zoo freuen sich 20 Pinguine und eine Kolonie Inka-Seeschwalben über den Einzug in den neuen "Pinguin-Pool". Rechtzeitig zu den Osterfeiertagen wurde die 800 Quadratmeter große Anlage jetzt eröffnet. Vor den Augen der Besucher eröffnet sich ein felsiges Küstenpanorama, in dessen Vordergrund ein Wasserbecken mit einer Fläche von 250 Quadratmetern in eine Dünenlandschaft eingebettet liegt. Durch eine große Scheibe können die flinken Schwimmvögel nun gut bei ihren "Unterwasserflügen" beobachtet werden. Überspannt wird die Anlage von einer unauffälligen, feinmaschigen Netzkonstruktion, die die Inka-Seeschwalben am Entweichen hindert. Der Clou an der neuen Anlage: Ein Weg führt mitten hindurch. So können Vögel und Besucher sich nahe kommen wie nie zuvor. Wenn die Tiere sich an die Anlage gewöhnt haben, wird der Weg freigegeben. Von außen und durch die Panoramascheiben können Pinguine und Inka-Seeschwalben jedoch schon jetzt sehr gut beobachtet werden.

Bei der Planung wurde die Zooleitung durch das Architekturbüro Buchert aus Landau unterstützt. Gestaltet wurde die natürlich anmutende Felsenlandschaft durch die Brüder Uwe und Andreas Thürnau vom studio grafico naturalistico aus Berlin. Zoogärtner und -handwerker sorgten anschließend für die landschaftsgärtnerische Gestaltung. Gräser, niedrig wachsende Pflanzen und südamerikanische Pfennigbuchen bestimmen das Pflanzbild des Geheges. Vorbild ist der natürliche Lebensraum der Humboldt-Pinguine an den felsenreichen Küsten und in den Dünen der Pazifikküste Chiles und Perus. Dort leben sie in großen Kolonien und jagen ihre Hauptbeute, Fische und Tintenfische, in der kalten Humboldt-Meeresströmung der Küstengewässer. Zu den Humboldt-Pinguinen und Inka-Seeschwalben werden sich bald noch einige Rotschulter- und Zimtenten gesellen. Alle Arten haben eine lange Tradition im Zoo. Die alte Anlage stammte in ihren Ursprüngen noch aus den 1960er-Jahren und wurde 1988 erneuert. Der jetzige Neubau wurde notwendig, da in der alten Anlage immer wieder Pinguine an Infektionen starben und schon lange keine Jungtieraufzucht mehr stattfand.

Die Zoofreunde Krefeld ermöglichte die vollständige Finanzierung der Pinguinanlage in Höhe von 550 000 Euro - durch viele Spendenaktionen.

(RP)
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