Krefeld Politik startet neuen Anlauf für Freizeitpark

Krefeld · Die Junge Union Ost fordert Zukunftsszenarien und ein schlüssiges Konzept für das Naherholungsgebiet Elfrather See. Krefelds Planungsdezernent Martin Linne kann auf große Erfahrung aus seiner Duisburger Zeit mit der Wasserwelt Wedau verweisen.

 Die Fläche des Elfrather Sees und drum herum ist in etwa vergleichbar groß mit dem gesamten Sportpark Duisburg inklusive der Wasserwelt Wedau. Das Areal bietet ein riesiges Potenzial, um in Krefeld ein Erlebnis- und Unterhaltungsangebot zu schaffen.

Die Fläche des Elfrather Sees und drum herum ist in etwa vergleichbar groß mit dem gesamten Sportpark Duisburg inklusive der Wasserwelt Wedau. Das Areal bietet ein riesiges Potenzial, um in Krefeld ein Erlebnis- und Unterhaltungsangebot zu schaffen.

Foto: martin van der Pütten

Das Projekt Freizeitpark Elfrather See ist kurz vor dem Vertragsschluss quasi auf der Zielgeraden gescheitert. Die Idee, im Nordosten Krefelds ein Erlebnis- und Unterhaltungsangebot zu schaffen, ist damit aber nicht vom Tisch. Die Junge Union Ost fordert nun "nach vielen Diskussionen ein schlüssiges Gesamtkonzept, welches nach den Querelen der Vergangenheit unter Einbeziehung aller relevanten Punkte Zukunfts-Szenarien für das Naherholungsgebiet entwickeln soll." Ein attraktives Naherholungsgebiet Elfrather See trage enorm zur Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität in Krefeld bei. Es habe aufgrund seiner Lage, seiner Möglichkeiten und der vorhandenen Struktur beste Voraussetzungen um weiterentwickelt zu werden und positiver Anziehungspunkt über die Grenzen der Stadt hinaus zu werden. Ein Gesamtkonzept, das die vorhandene Situation aufgreife und Zukunfts-Perspektiven aufzeige, wäre daher sehr wünschenswert, erklärt Tobias Ellmann, Vorsitzender der Jungen Union Ost.

Mit ihrer Einstellung laufen die Jungpolitiker beim Planungsdezernenten Martin Linne offenen Türen ein. Linne, der vor seiner Wahl zum Beigeordneten in Krefeld, im benachbarten Duisburg Planungsverantwortung getragen hat, war dort maßgeblich an der Entwicklung der "Wasserwelt Wedau im Sportpark Duisburg" beteiligt. Linne und seine Mitstreiter hatten damals pfiffige Ideen entwickelt, um das in die Jahre gekommene, angestaubte Konzept zu überarbeiten, Fördermittel beispielsweise von der Europäischen Union zu generieren, die Möglichkeiten des Areals zu nutzen und ein stark frequentiertes aufeinander abgestimmtes Ganzes zu eröffnen.

Unter anderem wurden die Sportstätten an der Wedau für Fußball und Leichtathletik modernisiert oder gleich komplett neu gebaut; ein Hochseilgarten wurde angelegt, mit einer 250 Meter langen Seilrutsche über den so genannten Parallelkanal zur Regattabahn hinweg. Ein Wasserspielplatz gehört dazu, der trotz Vergrößerung überlaufen ist, weil kleine und größere Kinder nach Herzenslust spielen können: Eine beleuchtete Joggingstrecke rund um den 1200 langen Parallelkanal lockt die Fitnessbewussten, und ein Benefizlauf als Event bringt jedes Jahr die Einnahmen, um die Energiekosten für die Illumination der Strecke zu finanzieren. Der Sportpark Duisburg umfasst insgesamt eine Gesamtgröße von rund 200 Hektar, davon etwa 56 Hektar Wasserfläche. (Zum Vergleich: Krefeld verfügt über 138 Hektar und 62 Hektar). Auf dem Duisburger Areal befinden sich unterschiedliche Sportanlagen. Damit zählt er zu den größten und vielfältigsten Sport- und Erholungsgebieten Deutschlands mit weitläufigen Spazier- und Wanderwegen sowie einer neu errichteten Jugendherberge.

Linne berichtet, dass auch gastronomisch einiges geboten werde, sowohl für den Feinschmecker als auch für den Imbissfreund.

Für Krefeld kann sich Linne offenbar gut vorstellen, vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen, ein Konzept zu erarbeiten. Auch wenn der Planungsexperte gleich einschränkt und darauf verweist, dass es "sicherlich nicht Aufgabe einer Kommune sein kann, am Elfrather See eine Schnitzelbude zu betreiben". Privates Engagement sei durchaus wünschenswert. In der dortigen Müllverbrennungsanlage sieht er jedenfalls kein Hindernis, um erfolgreich einen Freizeitpark Krefeld zu bauen und zu betreiben. "Der Wind treibt etwaige unangenehme Gerüche über den Rhein nach Duisburg", sagt er grinsend.

(RP)
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