Krefeld Politischer Rundumschlag bei Glühwein

Krefeld · Herzliche Lacher en masse gab es bei der Premiere des 16. Glühwein-Cabaretts. Flinke Magierhände und flotte Mund-werke begeisterten das Publikum im Stadtwaldhaus.

Vor Weihnachten verwandelt sich das Stadtwaldhaus in ein ganz besonderes Kleinkunsttheater. Schon zum 16. Mal erwartete die bestens gelaunten Besucher ein ausgesprochen buntes Programm: das allseits beliebte Glühwein-Cabarett von Podio. Bei dem ausverkauften Abend sollten auch diesmal keine humoristischen Wünsche offen bleiben. Dafür sorgten Rüdiger Höfken - neben Kabarett und ein bisschen Poetry-Slam auch der Moderator des Events -, Jens Heinrich Claassen, Matthias Rauch und zum Finale Helmut Sanftenschneider. Und in der Tat, es gab herzliche Lacher en masse.

Den ordentlich politisch aufgeladenen Anfang machte Höfken mit einem kabarettistischen Rundumschlag - ob nun Merkel, Glyphosat, Brexit, Groko, Lindner oder auch ewige Klassiker, wie Holland (Fußball, Sprache und Co.), aber auch Ehe und was sonst noch so Schönes über unseren verrückten Alltag zu lästern ist. Selbst in die Welt des Poetry-Slam führte er das Publikum ein.

Höfken legte bei der Ankündigung der kommenden Künstler viel Wert auf die Applaus-Qualitäten des hiesigen Publikums. Denn es liege ja auf der Hand, dass mit dem Krefelder Glühwein-Cabarett-Applaus, nicht mal die Kölner, geschweige denn die Düsseldorfer mithalten könnten.

Jens Heinrich Claassens Nummer ist schwieriger zu beschreiben, eigentlich muss man ihn sehen. Herrlich schräg, wie er da an dem Keyboard sitzt in seinem T-Shirt, übers Schwitzen und so manch andere Unzulänglichkeit seiner selbst schwadronierend. Betreute Comedy - so nennt er das, was er macht - agiert haarscharf an einer bestimmten Grenze. Doch seine Lieder und Geschichten, bei denen er die Welt aus der Perspektive eines verschrobenen Singles auf die Schippe nimmt, kommen bestens an.

Und da war ja noch Bernd - Bernd wurde auch bei den anderen Künstlern zum Running-Gag des Abends. Und wer ist Bernd? Nun manche nennen ihn Lümmel, andere bestes Stück.

Matthias Rauch ist Magier. Doch vielmehr als das; er kann wirklich ausgesprochen witzig sein und verpackte seine mit flinken Händen gestrickten Zaubertricks in eine rundum humoristische Show. Die Kartentricks waren schon beeindruckend genug, aber zum Schluss sollte es noch richtig schwebend werden - mehr sei aber nicht verraten. Damit die Überraschung nicht für diejenigen platzt, die den Glühwein-Cabarett-Besuch noch vor sich haben.

Dann kam Helmut Sanftenschneider, der mit seiner Gitarre unter anderem einen Streifzug durch das Leben auf Kreuzfahrtschiffen machte. Er ist nämlich immer wieder als Künstler auf solchen Schiffen unterwegs und hat sich ordentlich Inspiration aufs Festland mitgebracht. In bissig leichtfüßigen Liedern karikierte er so manche Szene um schließlich sogar bei dem Supertalent zu landen. Und das halbnackt in einem Poncho. Rundum ein herrlich spaßiger Abend.

Weitere Vorstellungen gibt es heute und morgen, jeweils ab 20 Uhr im Stadtwaldhaus, Hüttenallee, Info und Kartenreservierung unter Telefon 0172 2947966

(RP)
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