Krefeld Polizei reagiert empört auf AfD-Anfrage zu Gerüchten

Krefeld · Polizeihauptkommissar Andreas Heinrich rückte in der Sitzung der Bezirksvertretung einige Dinge zu Einsätzen der Vergangenheit gerade.

Misst die Polizei in Krefeld mit zweierlei Maß und rückt nicht mehr aus, wenn sich beispielsweise Anwohner der Straße Weiden in Oppum wegen Ruhestörung und Lärm melden? So lautete die Anfrage, die Günter Pesch (AfD) an die Bezirksvertretung Oppum-Linn gerichtet hatte.

Hansjürgen Tacken, der Vorsitzende der Bezirksvertretung, lud aus diesem Grund zur Sitzung am Donnerstag den Leiter des Bezirksdienstes, Polizeihauptkommissar Andreas Heinrich ein, der zu dieser Anfrage Stellung nahm. Ganz grundsätzlich stellte Heinrich zunächst klar, dass die Polizei "wohlwollend mit Anfragen" aus der Bevölkerung umgehe, wenngleich sie nicht zur Stellungnahme verpflichtet sei. Zudem erinnerte er an Einsatzstatistiken, die belegten, dass die Polizei in Krefeld im Vergleich "mit die besten Reaktionszeiten" habe.

Konkret auf die Anfrage der AfD bezogen äußerte sich Heinrich deutlich verärgert: "Es ist unlauter, solche Behauptungen in den Raum zu stellen". Selbstverständlich rücke die Polizei aus, wenn sie gerufen werde - auch in die Straße Weiden in Oppum: "Das möchte ich hier ausdrücklich gerade rücken." Heinrich zitierte die Einsatzstatistik des Jahres: "Wir hatten allein 98 Einsatzfahrten in die Straße Weiden. Das zeigt: Wir sind da präsent." Im Übrigen seien von den knapp 100 Einsätzen in Weiden nur sieben Mal Ruhestörung oder Lärm der Einsatzgrund gewesen. Andreas Heinrich stellt im Gegenzug die Frage: "Warum heißt es immer 'Anwohner haben sich beschwert', das ist mir viel zu allgemein formuliert. Warum melden sich diese Anwohner nicht selbst? Wir als Polizei möchten direkte Gespräche führen, da lässt sich manches klären." Abschließend erklärte Andreas Heinrich mit Nachdruck: "Die Polizei in Krefeld misst nicht mit zweierlei Maß. Wir sind als Ihre Polizei für alle da und machen keine Unterschiede zwischen den einzelnen Straßen der Stadt."

Thilo Forkel aus der CDU-Fraktion hat den Zustand des südlichen Bahnhofvorplatzes in Oppum als "unannehmbar" bezeichnet, die Gehwegplatten würden "ein eher abstoßendes Bild" abgeben. Forkel hat deshalb im Namen seiner Fraktion einen Antrag in die Bezirksvertretung Oppum-Linn eingebracht. Der Antrag formuliert die Bitte an die Verwaltung, für den Bahnhof Oppum einen "Kostenvoranschlag vorzulegen, um eine ebenso gute Gestaltung auf der südlichen Seite zu realisieren", wie es bereits auf der nördlichen Seite geschehen sei und bittet ferner darum, "diesen Betrag in den Haushalt 2017 der Stadt Krefeld zu etatisieren".

Der Antrag wurde von den Mitgliedern der Bezirksvertretung Oppum-Linn einstimmig angenommen und an die Verwaltung weitergeleitet.

(RP)
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