Nach Kölner Silvesternacht Polizei verstärkt Präsenz im Krefelder Karneval

Krefeld · Die Krefelder Polizei reagiert auf die Vorfälle an Silvester in Köln. Die Zahl der Polizisten an Karneval wird erhöht. Ein CDU-Ratsherr fordert derweil, dass sich der Polizeipräsident vor Rosenmontag äußert.

Krefeld: Die schönsten Kostüme vom Rosenmontagszug
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Foto: Thomas Lammertz

Die Krefelder Polizei hatgam Freitag auf Anfrage angekündigt, die Polizeipräsenz zu den Karnevalszügen gegenüber der bisherigen Planung auszuweiten. "Wir erhöhen die Zahl der eingesetzten Polizisten", sagte Polizeisprecherin Melanie Paeßens. Zur konkreten Zahl der geplanten Aufstockung macht die Polizei generell keine Angaben; "aus taktischen Gründen", wie die Sprecherin erklärte.

Sie betonte aber auch, dass es bisher keine Anzeigen von Frauen in Krefeld gebe, die sich von Flüchtlingen bedroht fühlen wie in Köln an Silvester. Auch gebe es in Krefeld das Phänomen "Antanzen" noch nicht. "Bis jetzt ist alles ruhig, abgesehen von den Vorfällen in den Flüchtlingsheimen unter Asylbewerbern", sagte Paeßens.

Stadtsprecher Manuel Kölker erklärte: "Alle Ordnungsbehörden und die Stadt haben die Ereignisse in Köln und das neue Phänomen in die Einsatzplanung einbezogen und sich gut vorbereitet bzw. tun dies noch."

Das Comitee Crefelder Carneval (CCC) hat ein Sicherheitskonzept für den Rosenmontag erarbeitet. "Es steht kurz vor der Fertigstellung", sagt Albert Höntges, Zugleiter im CCC. Es gebe "geringfügige Verschärfungen" gegenüber dem vergangenen Jahr. Ratsherr Walter Fasbender, CDU-Sprecher für Ordnung im Sicherheit im Krefelder Rat, befürchtet, dass die geplanten Maßnahmen nicht ausreichen könnten.

Er fordert: "Das Sicherheitskonzept muss überarbeitet werden." Auch solle sich Polizeipräsident Rainer Furth vor den Bürgern im Vorfeld der Karnevalsfeierlichkeiten erklären. "Die Krefelder Bevölkerung soll friedlich und sicher feiern können. Es sind alle eingeladen, die friedlich hier feiern wollen, auch Flüchtlinge"

Fasbender lobt die Polizei: "Es ist auch das Verdienst der Polizei, dass es bisher in Krefeld so ruhig läuft." Die CDU hat gleichwohl eine Sondersitzung des Polizeibeirates einberufen. Walter Fasbender will dort für mehr Videoüberwachung an Karneval plädieren, etwa im Bereich Ostwall Rheinstraße. Auch würde er es begrüßen, wenn die Polizei sogenannte Bodycams trägt, Kameras am Körper, die das unmittelbare Geschehen aufzeichnen. "Köln und Düsseldorf machen es vor. Videoüberwachung kann man zur Vorbeugung einsetzen."

Von Reaktionen wie in Rheinberg, wo die Karnevalisten den Karnevalszug im Stadtteil Orsoy abgesagt haben, will man in Krefeld absehen. "Möglich ist eine Absage immer, doch wir haben das nicht geplant", sagte Rainer Küsters, Vorsitzender des CCC. Er fordert: "Wir sollten uns von Wahnsinnigen nicht die Karnevalsstimmung verderben lassen." Die Entscheidung, den Zug abzusagen, könne nur die Polizei fällen: "Es hat zwei Gespräche mit der Polizei gegeben. Es gibt bisher keine Warnung, die uns veranlassen müsste, den Zug abzusagen."

(RP)
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