Krefeld Pottbäckermarkt wird am Wochenende 25

Krefeld · 90 Künstler beim "silbernen Jubiläum" rund um die Dionysiuskirche. "Märkte für Genießer" laden in die City ein.

 Vielerlei Käse und andere Delikatessen: Probieren erlaubt, heißt es für die Passanten am Samstag in der Innenstadt.

Vielerlei Käse und andere Delikatessen: Probieren erlaubt, heißt es für die Passanten am Samstag in der Innenstadt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Mit zeitgemäßem Keramikdesign, Kunsthandwerk, weißem Porzellan und traditioneller Ware wird sich der 25. Pottbäckermarkt in Krefeld am Samstag, 7. Mai, von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag, 8. Mai, von 11 bis 18 Uhr rund um die Dionysiuskirche präsentieren. Zum "silbernen Jubiläum" bieten circa 90 regionale, nationale und internationale Keramikkünstler, Designer und Kunsthandwerker ihr Spektrum an kreativer Vielfalt an.

Musikalische Unterhaltung durch Gitarre und lateinamerikanische Harfenklänge sowie eine ansprechende Gastronomie runden das Angebot ab. Erstmalig wird es in diesem Jahr auf dem Pottbäckermarkt handgefertigte japanische Keramik geben. Die Herstellungsmethode "Tobe-Yaki" aus der Präfektur Ehime ist seit der Edo-Zeit (circa 17. Jahrhundert) eine bekannte Brennmethode Japans. Das Grundmaterial von Tobe-Porzellan besteht aus Restbeständen, die bei der Herstellung von Messer-Schleifsteinen anfallen. Neben den traditionellen Mustern aus indigofarbenen Schnörkeln auf milchig-weißem Untergrund gibt es auch unterschiedliche moderne Muster.

 Zahlreiche Händler werden am Wochenende kommen, um ihre Waren beim Pottbäckermarkt auf dem Dionysiusplatz anzubieten.

Zahlreiche Händler werden am Wochenende kommen, um ihre Waren beim Pottbäckermarkt auf dem Dionysiusplatz anzubieten.

Foto: Lammertz

Seit vielen Jahren ist der Krefelder Pottbäckermarkt ein beliebtes Ereignis nicht nur für Designer aus Deutschland, sondern auch aus Belgien (zwei Teilnehmer), den Niederlanden (sieben Teilnehmer), Tschechien (zwei Teilnehmer), Italien (zwei Teilnehmer) sowie England, Ungarn und Spanien (je ein Teilnehmer). Auch sechs Krefelder beteiligen sich am Markt in ihrer Heimatstadt. In Krefeld wird an der Hochschule Niederrhein (HN) im Fachbereich Design mit dem Schwerpunkt Produkt-Design dem Bedarf an kreativer und künstlerischer Gestaltung sowie theoretischem Wissen Rechnung getragen. Dank der hohen Qualität der Nachwuchsdesigner ergeben sich regelmäßig kreative Kooperationen zwischen der HN und dem Stadtmarketing, gerade auch im Zuge des Pottbäckermarktes.

Krefelds kulturelle Erfolgsgeschichte hat neben weltweit bekannter Architektur wie den Mies-van-der-Rohe-Bauten auch im künstlerischen Bereich durch die frühere "Handwerker- und Kunstgewerbeschule zu Crefeld" und den heutigen Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein über Jahrzehnte namhafte Kunstschaffende und Designer hervorgebracht. Jan Thorn-Prikker und Peter Bertlings kamen beispielsweise als Lehrer für die "Handwerker- und Kunstgewerbeschule zu Crefeld" in die Stadt. Unter ihnen entwickelten sich Künstler wie Heinrich Campendonk, Helmut Macke und Josef Strater.

Zeugnisse keramischer Geschichte, sowohl Bruchscherben als auch vollständige Gebrauchsgegenstände aus Ton, sind im Museum Burg Linn ausgestellt. Die hier ansässige größte Sammlung niederrheinischer Keramik, rückdatierbar bis ins 18. Jahrhundert, belegt die lange Tradition der Pott- und Pannenbäcker, Schotteldreher, Töpfer und Häfner in Krefeld.

Am Sonntag, 8. Mai, vergibt die Stadt Krefeld um 15 Uhr den mit 1000 Euro dotierten 17. "Niederrheinischen Keramikpreis" an einen der ausstellenden Keramikdesigner. Der Gewinner wird von einer fachkundigen Jury aus Keramikdesignern und Fachlehrern ausgewählt. Im letzten Jahr ging der Preis an Frank Schillo. Mit der Verleihung des Preises unterstützt die Design-Stadt Krefeld die Entwicklung im Bereich des keramischen Designs.

Zur Pflege keramischer Wurzeln planen die Kunstmuseen Krefeld einen großen Brennofen im Kaiser-Wilhelm-Museum. Der Heimatverein Hüls präsentiert das frisch sanierte Pottbäcker-Denkmal aus Kacheln und Granit mit vier Reliefs. Das Kunstwerk an der Konventkirche zeigt die Arbeit der Pottbäcker. Auf dem Hülser Berg, wo schon vor 300 Jahren die Pottbäcker ihren Lehm in Kuhlen gestochen und fertige Ware angeboten haben, kann entlang des "Pottbäckerweges" gewandert werden.

Ebenfalls am Samstag laden die Geschäftsleute der Innenstadt zur Veranstaltung "Märkte für Genießer" ein. Die Genießertour führt über den rheinischen Bauernmarkt, den Stadtmarkt, den Genießer-Markt am Schwanenbrunnen und über den Schwanenmarkt bis zum Neumarkt.

(RP)
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