Krefeld Prozess nach Einbruchversuch in Juweliergeschäft

Krefeld · Vor dem Amtsgericht hat gestern der Prozess gegen fünf aus Rumänien stammende Angeklagte begonnen. Dem Quintett im Alter von 25 bis 47 Jahren wird gemeinschaftlich begangener versuchter Diebstahl in einem besonders schweren Fall vorgeworfen.

Konkret sollen sich die Männer am 10. Januar nachts gegen 4.30 Uhr versucht haben, in ein Juweliergeschäft an der Hochstraße einzubrechen. Der 26-jährige Hauptangeklagte habe einen mit Bauschaum ausgespritzten Schuhkarton vor den Bewegungsmelder der Alarmanlage und der Überwachungskamera montiert. Dann soll er das Rolltor des Geschäfts mit einem Brenner quadratisch aufgeschweißt haben. Dabei wurde er von Zeuginnen beobachtet, so dass die Angeklagten ohne Beute flohen. Wenig später wurden sie festgenommen. Da alle nur wenig Deutsch sprechen, war bei der Verhandlung eine Dolmetscherin anwesend.

Es sei genau so gewesen, "wie es in der Anklageschrift steht", sagte der Hauptangeklagte. Grund für die Tat seien Geldprobleme gewesen. Da es in seinem Heimatland sehr schwierig sei, eine Arbeit zu finden, sei er nach Deutschland gekommen, um eine kleine Firma - "Aquarienbau für Reptilien" - zu gründen. Dafür habe er in Dortmund "eine entsprechende Räumlichkeit" angemietet. Nach kurzer Zeit sei ihm klar geworden, dass "das Ganze nicht klappt." Da hatte er sich bereits verschuldet. In einem Internet-Cafe traf er bald darauf Landsleute, die ihn überzeugen wollten "Geld auf illegale Art und Weise" zu beschaffen. Er sei erst nicht darauf eingegangen, als es ihm jedoch immer schlechter ging - auch weil er demnächst wahrscheinlich eine Geldstrafe wegen eines anderen Vergehens zu zahlen hatte - "fasste ich schließlich den Entschluss, einen Bruch zu machen." Er habe dann die Mitangeklagten gefragt, ob sie ihm helfen würden. Bei der Tat selbst hätten sie aber "praktisch nichts gemacht", seien nur bei ihm gewesen. Das wollte der Staatsanwalt so nicht glauben und beantragte einen neuen Verhandlungstermin, um die Zeuginnen zu hören, die die Tat beobachtet hatten.

(sts)
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