Krefeld Pudelko-Bands: Der Beat zündet auch mit 70 noch

Krefeld · Nicht einmal die Top-Fußball-Begegnung vom Ostersamstag - Borussia Dortmund gegen Bayern München - konnte die Fans der einstigen "Quatermasters" und ihrer drei Nachfolge-Bands aus dem Jazzkeller fernhalten, als diese ihre gemeinsame Abschieds-Show gaben. Nachdem die in Krefeld unvergessenen Beat-Musiker im letzten Jahr 50-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert hatten, wollten sie sich nun noch einmal so präsentieren, dass sie auf immer in guter Erinnerung bleiben, und das ist ihnen gelungen.

1964 hatten Schüler des Fichte-Gymnasiums die Band "Quatermasters" gegründet, und als erste Neugründung aus ihren Reihen spielte nun das Quartett "Attraction". Bernard Krebs und Uli Pudelko an den Gitarren, Bodo Kippels am Bass und Hans-Bernd Parschmann am Schlagzeug begannen mit dem Titel "Driftin" aus der kurzen Phase, als "The Shadows" noch "The Drifters" hießen. Mit "Under The Broadwalk" huldigten sie dann den "richtigen" Drifters, mit "I Wanna Be Your Man" den Beatles, machten selbst vor Santana-Hits nicht Halt und krönten ihr Set mit Chuck Berrys "Johnny B. Goode". Nicht alles gelang, aber doch das meiste, über gesangliche Schwächen half man sich erfolgreich mit Satzgesang hinweg, und nicht nur die Generation, der sie selbst entstammten, sondern auch eine ganze Reihe ihrer inzwischen erwachsenen Enkel ließ sich zum Mitwippen animieren.

Georg und Uli Pudelko (Gitarren), Wilfried Kops (Bass) und Harald Cüppers (Drums) traten als "Greyhound" in Aktion. Songs von Creedence Clearwater Revival und Cliff Richard bildeten hier die Schwerpunkte im Repertoire, aber auch Eddie Cochrans "Summertime Blues" und das berühmte Kuhglockenlied der Rolling Stones waren dabei.

Die Pudelko-Brüder überzeugten auf ihren Gitarren, und weil Cüppers sich aus dem typisch hölzernen Schlagstil der deutschen Beat- und Rock-Drummer jener Zeit erfolgreicher gelöst hatte als Hans-Bernd Parschmann, erzielte man auch einen flüssigeren und eingängigeren Gesamt-Sound.

Die größte Freude bereiteten "Querbeat", und das lag vor allem an Sänger Dieter Mainz. Ob "We Will Rock You" oder "Pretty Woman", "Black Is Black", oder "Black Night" - diese Stimme hatte alles im Griff und wurde in der ganzen stilistischen Vielfalt von den Instrumentalisten Wolfgang Poussing und Werner Bongarts (Gitarren) und wiederum Bodo Kippels am Bass und Harald Cüppers (Drums) bestens unterstützt.

Ein gelungener Abend für alle Beat-Fans der 60er Jahre.

(mome)
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