Krefeld Randstraße: Verwaltung ist zum Bau der Kita fest entschlossen

Krefeld · Laut Umweltamt hätten sich keine Indikatoren für eine Kontaminierung des benachbarten Wäldchens ergeben, erklärte Planungsdezernent Martin Linne.

 Rund 80 Zuhörer waren der Einladung des Bürgervereins gefolgt, sich über die Sachlage informieren zu lassen.

Rund 80 Zuhörer waren der Einladung des Bürgervereins gefolgt, sich über die Sachlage informieren zu lassen.

Foto: cpu

Mit einem Großaufgebot an Fachpersonal und Informationen hat die Krefelder Verwaltung versucht, Lindentaler Bürgern die Angst vor dem Altlasten-Areal "Lunkebeins Kull" an der Randstraße zu nehmen und gleichzeitig für den Plan zu werben, dort eine Kita zu bauen (wir berichteten ausführlich). Rund 80 Zuhörer waren der Einladung des Bürgervereins gefolgt, dazu Verantwortliche aus der lokalen Politik, darunter Bauausschuss-Vorsitzender Jürgen Wettingfeld (CDU) und Bezirksvertreter der großen Parteien.

Am Ende der sich über drei Stunden hinziehenden Veranstaltung waren zwei Dinge klar: Erstens: Die Verwaltung, allen voran Planungsdezernent Martin Linne, ist entschlossen, den Kita-Bau an dieser Stelle durchzusetzen. Das Gelände, für das Baurecht besteht, sei die einzige Chance, kurzfristig auf den Kita-Platz-Mangel im Bereich Lindental zu reagieren. Und zweitens: Viele der anwesenden Bürger haben weiter große Zweifel an den Aussagen der Fachleute, dass nach einer Bodensanierung keine Gefahr für Kinder und Anwohner ausgeht, und dass es keinen Anlass gebe, im angrenzenden so genannten Wäldchen nach Altlasten zu suchen.

Die Jugenderinnerungen von Anwohnern, die unter anderem davon berichten, das Wasser in der einstigen Kull habe man "zum Brennen bringen können", seien so Linne "individuelle, persönliche Wahrnehmung". Nach Recherchen des Umweltamtes, das Unterlagen aus den 50er Jahren durchgesehen hatte, gebe es keine Indikatoren für eine Kontaminierung des Wäldchens und der Kita-Bau sei unbeeinflusst davon, wie es um das Wäldchen-Areal bestellt sei. Die geplante Bodensanierung im Kita-Bereich sei ein verbreitetes, "übliches Verfahren". Das bekräftigte Reinhold Strotmann, der 2011 das Bodengutachten erstellt hatte. Er ist selbst Anwohner der Randstraße.

Linne verlieh außerdem seiner Verwunderung Ausdruck, dass das Thema "Gesundheitsgefahr" erst jetzt wieder hochgekocht sei, nachdem die Verwaltung die 2012 abgelehnten Kita-Bau Pläne wieder hervorgeholt habe. In der Zwischenzeit habe sich niemand dafür interessiert, die Diskussion sei seit 2012 "im Nirwana" und "kommt in dem Moment wieder hoch, wo wir wieder über die Kita reden". Linne implizierte damit, dass es den Anwohnern möglicherweise nicht um die Altlasten ginge, sondern darum, den Kita-Bau und damit einhergehende Geräusche und Verkehre zu verhindern. Der Verwaltung, so Linne, gehe es um eine rationale Einschätzung der Situation.

(cpu)
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