Krefeld Rekord beim Verkauf von Gewerbeflächen

Krefeld · 72.000 Quadratmeter Bauflächen für Gewerbetreibende hat die Grundstücksgesellschaft Krefeld (GGK) im vergangenen Jahr verkauft. Das ist Rekord. Rund sechs Millionen Euro dürfte die GGK eingenommen haben. Genaue Angaben machte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld dazu nicht. Zum Vergleich: im langjährigen Mittel lag die verkaufte Fläche bei etwa 30.000 Quadratmetern.

Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, und Prokurist Andreas Struwe freuen sich über ein Rekordergebnis.

Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, und Prokurist Andreas Struwe freuen sich über ein Rekordergebnis.

Foto: TL

Wirtschaftsförderer Eckart Preen und sein Prokurist Andreas Struwe sind mit dem Jahr 2016 sehr zufrieden. Allein der Kauf eines 32.500 Quadratmeter großen Grundstücks durch den Mercedes-Händler Herbrand für den Bau eines Nutzfahrzeugzentrums hätte ausgereicht, viele Vorjahresergebnisse beim Verkauf von Gewerbegrundstücken zu übertreffen. Weitere 27.800 Quadratmeter, die DHL zur Erweiterung seines Postfrachtzentrums erworben hat, sorgten mit diversen anderen, kleineren Flächen für einen Verkaufsrekord.

"Die Kehrseite der Medaille, das noch vorhandene Flächenangebot ist erheblich zusammengeschrumpft", sagte Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld, gestern bei der Vorstellung des Jahresergebnisses. Für die kommenden Jahre setzt er auf die Entwicklung weiterer Flächen entlang der Fichtenhainer Allee. Der Bebauungsplan 795 soll die rechtlichen Rahmenbedingungen liefern. Die Offenlage ist gerade vorbei. Jetzt muss die Stadtverwaltung die eingegangenen Anregungen und Bedenken auswerten und gegebenenfalls einarbeiten. "Ich hoffe, dass der Bebauungsplan im Sommer Rechtskraft bekommt", erklärte Preen. Dann wolle er mit den ersten Grundstücken direkt angrenzend an die Fichtenhainer Allee in die Vermarktung gehen. 60.000 bis 70.000 Hektar ist das Gebiet groß. Zu dem Komplex gehört auch das Areal des früheren Waldkindergartens. Die seit Jahren leer stehende Immobilie wird derzeit abgerissen. Im Herbst sollen die Arbeiten zur Erschließung des Areals beginnen. 2018 sollen nach der Planung weitere 107.000 Quadratmeter an der Designstraße hinzukommen. Der dritte und letzte Schritt im Geltungsbereich des B-Plans 795 umfasst noch einmal Grundstücke in einer Größe von zusammen 115.000 Quadratmeter. "Die meisten Flächen befinden sich bereits im Eigentum der GGK", informierte Preen. Rund sechs bis sieben der insgesamt 32 Hektar seien noch in privater Hand. Die Grundstücke sind vor 20 Jahren vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), der in Fichtenhain sein heim für schwer erziehbare Jugendliche betrieben hat, ins Eigentum der heutigen GKK übergegangen. Über die Jahre habe die GGK noch drei Ergänzungsgrundstücke erworben.

 Ein Bagger ist in Fichtenhain damit beschäftigt, das frühere Gebäude des Waldkindergartens abzureißen. Im Sommer soll der neue Bebauungsplan Rechtskraft bekommen, um dort Gewerbeflächen auszuweisen.

Ein Bagger ist in Fichtenhain damit beschäftigt, das frühere Gebäude des Waldkindergartens abzureißen. Im Sommer soll der neue Bebauungsplan Rechtskraft bekommen, um dort Gewerbeflächen auszuweisen.

Foto: Lammertz Thomas

Preen legt seine Hoffnung bei der Entwicklung zusätzlicher Gewerbegebiete auf das Areal Den Ham in Hüls und in noch größerem Maße auf den Nachbarn Meerbusch und das geplante interkommunale Gewerbegebiet entlang der Bundesautobahn 44. Das Jahr 2017 habe erfolgreich begonnen, betonte er. Zwei Grundstücke mit 23.000 Quadratmetern seien bereits veräußert. Über die Käufer sei noch Stillschweigen vereinbart, erklärte Preen.

Einher mit der Vorbereitung neuer Gewerbeflächen im Süden Krefelds gehe die Ausweisung neuer Baugebiete in Fischeln. Neues Wohnen und neues Arbeiten in nächster Nähe seien ein Angebot an Fachkräfte, die die Wirtschaft unbedingt benötige. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft werde ihre Anstrengungen gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer sowie den Unternehmen in Sachen Ausbildung und Qualifizierung verstärken. Dabei, so Preen, werde man eine neue Sicht einnehmen, die der Arbeitnehmer. Personalchefs sollen Argumente an die Hand bekommen, warum Fachkräfte sich in Krefeld niederlassen sollen. "Die Stadt hat so viel zu bieten", sagte Preen. Im Frühjahr soll mit der Umsetzung begonnen werden. Vier Werbeagenturen seien nach einer Ausschreibung in eine nähere Auswahl gekommen. Currenta, Canon, Stadtwerke und die chinesische Baumaschinenfirma XCMG wollen das Vorhaben unterstützen.

Apropos China: Die 14-köpfige Wirtschaftsförderungsgesellschaft wurde um eine Mitarbeiterin für internationale Projekte verstärkt. Die neue Teilzeitkraft Ricarda Stamms spricht chinesisch.

(sti)
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