Krefeld Rekordhitze: Fischelner Schützen lockern den Uniformzwang

Krefeld · Am Samstag werden mindestens 38 Grad Celsius erwartet - Waldschützer warnen vor Bränden, die Fischelner Schützen reagieren mit "Uniformerleichterung".

 Fischelner Schützen auf der Anrather Straße. Heute um 18 Uhr beginnt das Fest - wegen der Rekordhitze werden die Uniformregeln gelockert.

Fischelner Schützen auf der Anrather Straße. Heute um 18 Uhr beginnt das Fest - wegen der Rekordhitze werden die Uniformregeln gelockert.

Foto: T. L.

Die Hitzewelle zwingt die Schützen im Stadtteil Fischeln zu besonderen Maßnahmen. Vor dem Beginn des Festes heute um 18 Uhr hat Geschäftsführer Klaus Hess besondere Änderungen angekündigt, damit trotz erwarteter 38 Grad Celsius am Samstag sicher gefeiert werden kann. Am gesamten Samstag dürfen die Jugendabteilung, die Jägerkompanien und sonstige Sakkoträger im Zug kompanieweise ausnahmsweise ihre Uniform ablegen. Von der Erlaubnis der "Uniformerleichterung" wird im Schreiben von Hess an die Schützen gesprochen.

Weiterhin ist geplant, das Festzelt an der westlichen Seite zum Bunker hin für die bessere Durchlüftung weit zu öffnen. Zusätzlich sind auch Deckenventilatoren installiert. Am Samstag ist ein Treffen auf die beschattete Alte Neusser Straße verlegt worden. Dort wird es eine Wasserstelle mit "reichlich gekühltem Mineralwasser" für die Marschierer geben.

Die Rettungsdienste verzeichnen wetterbedingt derzeit noch keine besondere Mehreinsätze. Zwischen 20 und 100 Einsätze des Rettungsdienstes gibt es generell in Krefeld pro Tag. Dass derzeit tendenziell eher mehr Einsätze gefahren werden, führte gestern ein Feuerwehrsprecher auf die Tatsache zurück, dass Ferienzeit ist, die Leute also mehr Zeit für Freizeitaktivitäten haben.

Die Rekordhitze macht derzeit auch der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Sorgen. Hoch Annelie sorgt auch in Krefelds Wäldern für Brandgefahr. Waldbrandstufe 4 herrscht schon jetzt vielerorts - "hohe Gefahr" bedeutet dies. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisgruppe Krefeld, appelliert deshalb jetzt an alle Ausflügler, sich bei dieser für den Wald zunehmend prekären Wetterlage umsichtig und verantwortungsvoll zu verhalten. "Auch achtlos weggeworfene Zigarettenkippen können verheerende Folgen haben", teilt Karl Weckes, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft in Krefeld, mit. Im Wald selbst gilt seit 1. März absolutes Rauchverbot, und auch das Grillen oder Entzünden eines Feuers in einem Abstand von weniger als 100 Metern zum Wald ist ohne Genehmigung der Forstbehörde gesetzlich verboten. "Fahrzeuge sollten zudem unbedingt auf den ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden, um die Zufahrten für Feuerwehrfahrzeuge nicht zu blockieren", heißt es im Schreiben der Schutzgemeinschaft.

Über ein Viertel der Waldbrände in Deutschland werden vorsätzlich gelegt.

(RP)
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