Krefeld Rettung aus dem Elfrather See - Wasserwacht probt den Ernstfall

Krefeld · Die Ehrenamtler der DRK Wasserwacht Krefeld haben einen besonderen Einsatz geübt: Einen Menschen zu retten, der in das Eis eingebrochen ist - unter erschwerten Bedingungen.

 Erschwerte Bedingungen: Im Dunkeln und bei Eiseskälte übte die Wasserwacht, einen ins Eis eingebrochenen Menschen aus dem Elfrather See zu ziehen.

Erschwerte Bedingungen: Im Dunkeln und bei Eiseskälte übte die Wasserwacht, einen ins Eis eingebrochenen Menschen aus dem Elfrather See zu ziehen.

Foto: djm

Die eisigen Temperaturen der vergangenen Tage haben die Ehrenamtler der DRK Wasserwacht Krefeld jetzt für ein Sonderthema genutzt: Sie probten auf dem in Teilen zugefrorenen Elfrather See die Rettung von Menschen, die ins Eis eingebrochen sind. Als zusätzliche Anforderung fand die Übung in der Dunkelheit statt, also unter zusätzlichen erschwerten Bedingungen, so dass auch die Komponenten des Technik-Bereiches in das Geschehen mit eingebunden waren. Dazu kam Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Traar. Das ganze Szenario wurde mit Scheinwerfern und Powermoon ausgeleuchtet - dabei wurde auch eine autarke Stromversorgung geübt. Und damit es bei den Außentemperaturen nicht zu kalt wurde, war an Land mit heißem Zitronentee für Wärme gesorgt.

"Die Übung soll die eigentlich bekannten Gefahren auf dem Eis darstellen", schildert Patrick Teuber, Gruppenführer der DRK Wasserwacht. Denn nach wie vor wird die Dicke und Tragfähigkeit von Eis überschätzt - auch wenn die Eisdecke stabil zu sein scheint. Immer wieder betreten Menschen gesperrte Eisflächen und brechen dann ein. "Wir zeigen, dass es selbst für Profis mit dem geeigneten Material und einer Sicherung sehr schwierig sein kann, sich auf dem Eis zu bewegen oder Menschen aus dem eiskalten Wasser zu retten", sagt Teuber. Besonders schwierig werde die Situation, wenn dann - wie nach dem Frost der jüngsten Tage - das Tauwetter einsetze.

Bei minus 3 Grad Außentemperatur und einer Eisdecke zwischen spröde und brüchig und zehn Zentimeter Stärke waren drei Rettungsschwimmer im Eiswasser, dazu kamen acht Unterstützungskräfte. In mehreren Übungen wurden die Arbeit mit Steckleitern auf dem Eis und der Einsatz der Spineboards trainiert. Der Wasserretter war zur eigenen Sicherheit per Leine gesichert und bewegte sich in einem Übungsszenario mit zwei Leiter-Elementen auf den im Wasser eingebrochenen Menschen zu.

An der Unglücksstelle angekommen, ging es darum, den Verunglückten aus dem Wasser auf das zweite Leiter-Element zu ziehen und sicher wieder an Land zu bringen. "Eine Leiter ist im Fall der Eisrettung sehr geeignet. Sie verteilt das Gewicht gleichmäßig auf der Eisfläche. Der Retter kann sich langsam vorwärts bewegen und verringert dadurch erheblich die Gefahr, selber einzubrechen", berichtet Teuber.

Die Spineboards wiederum seien auf Grund ihrer Schwimmfähigkeit bei der Wasserrettung gut einsetzbar und gewährleisteten einen sicheren Transport eines verunglückten Menschen.

Die ganze Übung auf dem Elfrather See in klirrender Kälte dauerte gut zwei Stunden, am Ende waren Teuber und Übungsleiter Michel Martin mit den Leistungen der Wasserwachtler sehr zufrieden: "Jeder Retter und jedes Opfer wurden durchgehend gesichert. Es war anstrengend, aber sehr lehrreich, auch für Außenstehende. Die Rettungskräfte haben die in der Theorie erlernten Kenntnisse erfolgreich angewendet", lautet Teubers Fazit.

Für die Bürger stellt die Wasserwacht weitere Informationen zum richtigen Verhalten bei einem Unfall mit einem ins Eis eingebrochenen Menschen auf ihrer Internetseite "www.wasserwacht-krefeld.de kostenfrei zur Verfügung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort