Krefeld Rheinblick-Investoren: Bauantrag im September

Krefeld · Das für Uerdingen wie für ganz Krefeld wichtige Projekt Rheinblick ist durch die Verschärfung der Lärmschutzbestimmungen nicht gefährdet. Beide Investoren - Lutz Remmert vom Bielefelder Projektentwickler First Retail Consult und der Krefelder Ulrich Schmitter - sind zuversichtlich, dass sie die Bauanträge im August oder September bei der Stadt eingereicht werden können. "Ich sehe das Projekt nicht gefährdet", sagte Schmitter auf Anfrage.

 Wenn das komplette Projekt Rheinblick vollendet ist, wird Uerdingen 500 bis 600 Neubürger der gehobenen Einkommensklassen mehr haben.

Wenn das komplette Projekt Rheinblick vollendet ist, wird Uerdingen 500 bis 600 Neubürger der gehobenen Einkommensklassen mehr haben.

Foto: T.L.

Hintergrund: Krefelds Planungsdezernent Linne hatte auf Anfrage erklärt, dass verschärfte EU-Lärmschutzrichtlinien planungsrechtlich berücksichtigt werden müssten - etwa dadurch, dass die Bauweise der geplanten Gebäude überarbeitet wird (wir berichteten). Schmitter bestätigte, dass dies in seinem Hause gerade passiere und bekräftigte: "Ich sehe nicht, dass diese Richtlinien nicht einzuhalten sind." Auch Remmert äußerte sich in diese Richtung.

Die penible Einhaltung der Lärmschutzbestimmungen liegt insbesondere im Interesse des benachbarten Chemparks. Dort gibt es die Befürchtung, dass die neue Wohnbebauung irgendwann zum Konflikt mit den Belangen der Industrie führen könnte. Investor Schmitter hat Verständnis dafür: "Ich halte das für völlig legitim; es kann ja nicht sein, dass da neue Wohngebäude entstehen, die die Industrie später in ihrer Entfaltung behindern."

Schmitter sieht dieses Thema aber unterm Strich gelassen: "Hauptlärmquelle ist der Schiffsanlager, der mehr als 600 Meter von unserem Bauvorhaben entfernt ist. Die Frequenzen der vorbeifahrenden Schiffe empfinde ich persönlich als nicht so problematisch, im Gegenteil; das Tuckern von einem Schiffsmotor gehört für mich mit zum Flair des Stroms. Das ist natürlich subjektives Empfinden.

Es wird möglich sein, das Projekt in den Griff zu kriegen, wobei natürlich die Wirtschaftlichkeit der geplanten Bebauung gewährleistet bleiben muss." Gelassenheit auch bei Remmert: "Es gibt ein Lärmgutachten aus dem Jahr 2008, das 2012 aktualisiert wurde. Die physikalischen Bedingungen werden sich nicht geändert haben. Wir haben die alten Werte bereits bei unseren Planungen berücksichtigt und werden eventuelle zusätzliche Lärmbelastungen prüfen und dann ebenfalls abarbeiten. Insofern bin ich zuversichtlich, dass wir auch mit dem neuen Gutachten zurechtkommen."

Das Projekt Rheinblick unterteilt sich in vier Abschnitte. Von Norden nach Süden befinden sich die Flächen im Eigentum von Heinrich Yoksulian (Krefeld), Hans Pall (Österreich), KRP-Finanz GmbH & Co. Quartier Rheinblick KG (Bielefeld), der Bundesanstalt für Immobilienanlagen BIMA und "Dr. Schmitter GmbH & Co Immobilien KG" (Krefeld). Die KRP GmbH & Co Quartier Rheinblick KG sowie die Dr. Schmitter GmbH & Co Immobilien KG wollen zusammen 85 Millionen Euro investieren. Schmitter will 47 Wohnungen bauen (Invest: 25 Millionen), die Rheinblick KG 125, dazu kommen Geschäfte, Büro-Gewerbe und Restaurants.

(RP)
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