Krefeld Riesen-Schlagloch: Stadt wusste Bescheid

Krefeld · Eine Autofahrerin hatte die Gefahrenstelle freitagsmorgens gemeldet, die Stadt reagierte aber erst am Montag.

 Das Schlagloch auf dem Hochbendweg war 40 mal 80 Zentimeter groß und rund 20 Zentimeter tief. Es wurde inzwischen verfüllt.

Das Schlagloch auf dem Hochbendweg war 40 mal 80 Zentimeter groß und rund 20 Zentimeter tief. Es wurde inzwischen verfüllt.

Foto: AN

Das große Schlagloch auf dem Hochbendweg war der Stadt bekannt. Nach Berichterstattung unserer Redaktion über den Unfall, bei dem sich der Forstwalder Sascha Antelmann zwei Reifen und Felgen zu Schrott gefahren hatte, meldete sich eine weitere Leserin.

Heike Klein war bereis einen Tag zuvor, freitags, an selber Stelle verunglückt und hat ebenfalls hohen Sachschaden an ihrem Wagen erlitten. "Ich habe die Gefahrenstelle der Stadt sofort am selben Morgen gegen 9.30 Uhr beim Fachbereich Tiefbau telefonisch gemeldet", erzählt sie. "Insbesondere habe ich auch darauf hingewiesen, dass dieses Schlagloch so groß und tief ist, dass es eine immense Gefahr, insbesondere für Motorradfahrer, darstellt. Die Mitarbeiterin der Stadt versprach, den Schaden sofort im PC aufzunehmen und sich zu kümmern."

Doch erst drei Tage später reagiert die zuständige Behörde: "Die Eingabe wurde am folgenden Wochentag, Montag, 8. Januar, bearbeitet und das Loch geschlossen", teilt ein Stadtsprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit. Derzeit würden pro Tag rund 100 Schadstellen auf Krefelder Straßen geschlossen, heißt es weiter.

Zu spät für Antelmann, der am Samstagabend den Hochbendweg befuhr und das Loch im Asphalt im Dunkeln nicht rechtzeitig erkannte. Fast 1000 Euro beträgt der Schaden an seinem Fahrzeug. Ob das seine Chancen, vollen Schadenersatz von der Stadt zu erhalten, erhöht, ist fraglich. Er muss, so die Rechtssprechung, wegen des so genannten Sichtfahrgebots mindestens damit rechnen, eine Mitschuld an dem Vorfall zu bekommen. Sowohl Antelmann als auch Klein wollen versuchen, Schadensersatzanspruch gegen die Stadt geltend zu machen.

In den sozialen Medien wurde der Fall ausgiebig kommentiert, teils mit beißender Ironie. Axel Schmidt-Wetter schreibt unserer Redaktion per E-Mail: "Ich wüsste ja ein ganz einfaches, preiswertes und rechtlich einwandfreies Mittel gegen die Schlaglöcher in Krefeld: Einfach neben jedem Ortsschild an jeder Einfallsstraße ein "Straßenschäden"-Warnschild aufstellen. Die Kosten wären übersichtlich und der Stadt wäre geholfen, - bloß leider den Bürgern und Verkehrsteilnehmern nicht. Aber wen stört das schon?"

(RP)
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