Krefeld Riesenstimmung beim Herrenabend der Prinzengarde

Krefeld · Ausgelassene Stimmung herrschte an vielen Tischen im grün-weiß dekorierten Saal des Parkhotels Krefelder Hof schon vor Beginn des Programms: Mehr als 350 jecke Männer bewiesen am 53. Herrenabend der Prinzengarde, dass in der mehr als 100 Jahre alten Karnevalsgesellschaft viel Leben steckt. Herrenabend? Ist Karneval nicht die Zeit der Bützchen, die oft in einen kleinen oder großen Flirt münden? Warum versammeln sich dann an einem solchen Abend unter Ausschluss der Damenwelt so viele Karnevalsfreunde? "Ganz einfach", erklärt Prinzgardist Nils Wierczimok, "die Jungs wollen einfach mal ohne kritische weibliche Kontrollblicke richtig abfeiern."

 Tanzdarbietungen der "Vauth Dance Company" und der "Funky Marys" gehörten zu den Höhepunkten der Herrensitzung.

Tanzdarbietungen der "Vauth Dance Company" und der "Funky Marys" gehörten zu den Höhepunkten der Herrensitzung.

Foto: T. Lammertz

Auch Prinz Dieter I. (Niendick) hielt sich an den Comment des Abends und erschien ohne seine Prinzessin Britta I . Statt der Orden wurde sein Tross mit Krawatten in den grün-weißen Farben der Prinzengarde ausgestattet. Eigentlich benötigte die Saalstimmung keine Steigerung mehr. Mit Zopf, Sonnenbrille, Wollmütze, Bauchansatz und Duisburger Zungenschlag traf Markus Krebs mit seinen pointierten Geschichten ("Was bist du von Beruf?" "Ich mach Schlüssel nach." "Wie machen Schlüssel denn?") den Lachnerv. Die seit 2012 in den karnevalistischen Charts stehende Band "Cat Balou" konnte sich auf ihre Krefelder Fans verlassen, die auf die Stühle sprangen und ganze Liedtexte mitsangen. Gardepräsident Christian Cosman konnte als Sitzungsleiter gerade noch verhindern, dass im Lande des "Helau!" der Kölner Schlachtruf "Alaaf!" erklang. Cosman führte sicher durchs Programm, während sein langjähriger Vorgänger Rainer Küsters als Ehrenpräsident der Prinzengarde mal den Blick vom Publikum aus auf die Bühne genoss und seine Tischnachbarn an seiner oft bewiesenen trockenen Schlagfertigkeit teilhaben ließ. Es war sicher von Vorteil, das Programm zu straffen und auf die Pause zu verzichten, da die vielen Tischreviere genügend Eigendynamik entfalteten, um den Abend nicht mit dem Ende des Programms enden zu lassen.

Die 13 Tänzerinnen der "Vauth Dance Company" gehören seit Jahren zum Programm des Herrenabends. Ähnliches gilt auch für die "Funky Marys". Die "Mädche vum Rhing" begeisterten mit Gesang und Tanz. Dass auch älteste Pointen aus dem Feld der Geschlechterbeziehungen wie gerade erst erfunden wirken können, wenn man sie nur gut erzählt, bewies Dieter Roeder als "Ne Knallkopp". Das Programm schloss mit kölschen Rhythmen der Kölner Band "Raubaue".

(oes)
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