Krefeld Risiko für Flora und Fauna im Niepkuhlenzug

Krefeld · Wenn die LEG aufhört, Grundwasser in die Naturschutzgebiete zu pumpen, kann es dort trocken werden.

Wenn die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) im Jahr 2020 aufhört, das Grundwasser im Dykbereich abzupumpen, und etwa eine Million Kubikmeter in die Niepkuhlen beziehungsweise die Riethbenden einzuleiten, besteht die Gefahr, dass diese Naturschutzgebiete zumindest teilweise verlanden. "Wenn die Wasserstände niedriger werden und gleichzeitig hohe Temperaturen herrschen, werden schützenswerte Pflanzengesellschaften, die sich dort seit 2001/02 etabliert haben, nur noch in Restflächen existieren oder ganz verschwinden", sagte Heino Thies vom Grünflächenamt am Mittwochabend in der Bezirksvertretung Ost.

Bis 2020, so Thies weiter, werde sich am jetzigen Zustand sehr wahrscheinlich nichts ändern. Wenn doch, müsse gegebenenfalls die Schutzwürdigkeit der genannten Bereiche geprüft werden. Jedenfalls werde bis Oktober oder November dieses Jahres eine Bestandsaufnahme schützenswerter Flora und Fauna vorliegen.

Joachim Heitmann und Paul Hoffmann (FDP) brachten die zunehmende Verschlammung der Feuchtgebiete ins Gespräch: " Wenn Sie den Hermann-Kresse-Weg entlang gehen, sehen Sie dort in der Kuhle Bäume und Sträucher im Wasser stehen; die Wasserdurchlässe sind zu klein, und die Gegend versumpft", sagte Heitmann und wertete das als Indiz dafür, dass das Oberflächenwasser im Laufe der Zeit angestiegen sei. Deshalb müsse über eine Entschlammung nachgedacht werden.

Es sei zu prüfen, ob für eine solche Maßnahme Geld im Haushalt des nächsten Jahres eingestellt werden könne, sagte Heino Thies. Als mögliche Maßnahme gegen eine Verlandung verwies er auf ein Pumpwerk der Lineg (Linksrheinische Entwässerungsgenossenschaft), die im Bereich Kirschkamper Bruch Wasser abpumpt, und empfahl zu überlegen, ob von dort nicht eine zweite Leitung in die Niepkuhlen geführt werden könnte.

"Wenn im Norden über das Jahr 2020 hinaus abgepumpt wird - und dafür waren alle Fraktionen in der Bezirksvertretung Nord - brauchen wir doch gar nicht weiter zu diskutieren", sagte Wolfgang Merkel, Vorsteher der Bezirksvertretung Ost, der auch bei der Sitzung im Norden dabei gewesen war. Das müsse politisch durchgesetzt werden, zumal es sich andeute, dass sich dort Betroffene zu einer Solidargemeinschaft zusammenschließen und bei der Stadt eine Pumperlaubnis beantragen könnten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort