Krefeld Rock-Pop-Festival auf der Theaterbühne

Krefeld · Beim "Welcome Now"-Benefiz engagieren sich Fog Joggers, Horst Hansen Trio und andere Musiker für Flüchtlinge.

 Theaterintendant Michael Grosse, Schauspieler Cornelius Gebert und Marketing-referent Dirk Wiefel (v.l.) mit dem Plakat zum Festival.

Theaterintendant Michael Grosse, Schauspieler Cornelius Gebert und Marketing-referent Dirk Wiefel (v.l.) mit dem Plakat zum Festival.

Foto: T. Lammertz

Das Theater ist ein Ort der Begegnung, seit dieser Woche auch ein Raum, in dem die Krefelder auf Menschen fremder Kulturen treffen, die ihre Heimat verlassen mussten. An zwölf Montag-Abenden hat der Flüchtlings-Willkommens-Treff "Café Sarah" hier bis zum Spielzeitende am 9. Juli quasi eine Außenstelle, die auch mit Rahmenprogramm ergänzt werden soll. Am Fronleichnamstag, Donnerstag, 26. Mai, steigt ein Festival, bei dem Musik verbindet - beste Unterhaltungsmusik aus Krefeld. Beim "Welcome Now"-Benefiz gehört die Theaterbühne den Fog Joggers, dem Horst Hansen Trio, dem Liedermacher Patrick Richardt und dem Duo "Toi et Moi" - und auch der Refugee Choir wird sich vorstellen.

"Wir bilden den wohl wesentlichsten Baustein in der bundesweiten Aktionswoche ,Kultur öffnet Welten'", sagt Intendant Michael Grosse. Viele Städte, Institutionen und Vereine in Deutschland stellen die letzte Mai-Woche in den Dienst der kulturellen Teilhabe. "Kultur öffnet Welten" ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Kommunen, künstlerischen Dachverbänden und AkteurInnen aus der Zivilgesellschaft. In Krefeld wird es auch ein deutsch-arabisches Sonderkonzert für Kinder geben und die Uraufführung der Eigenproduktion "Kein schöner Land" am 28. Mai - ein Schauspiel über die Situation der Vertriebenen.

Initiator des "Welcome Now Festivals" ist der Schauspieler Cornelius Gebert. Er macht selbst Musik und ist mit den Fog Joggers und Patrick Richardt befreundet. "Sie waren sofort bereit, mitzumachen", sagt er. Alle verzichten auf ihre Gagen, sämtliche Einnahmen gehen an das Café Sarah für seine Integrationsarbeit. "Wir bilden ein weites Spektrum ab", findet Dirk Wiefel, der das Festival mitorganisiert. Es gibt die melancholischen französischen Chanson-Töne von "Toi et Moi", bei denen Julia Klomfaß (die auch die Bühnenmusik in "Macbeth" macht) mit Cello, Akkordeon oder singender Säge begleitet. Mit deutschen Texten hat Patrick Richardt den Erfolgszug in die Charts gestartet, und die Fog Joggers füllen mit ihrem Pop-Rock locker 1000-Sitze-Säle. Das sechsköpfige Horst Hansen Trio ist mit seinen jazzigen Arrangements in Krefeld längst eine Instanz, und der von Kapellmeister Andreas Fellner geleitete Refugees Choir, ein Chor mit Vertriebenen, wird an diesem Tag sein Debüt auf der großen Bühne geben.

"Es wird ein Theaterfest", sagt Wiefel. Würstchen- und Getränkestände vor dem Theater sowie Poetry Slam in den Foyers sollen den Festivalcharakter unterstützen.

Für Cornelius Gebert ist das Willkommensfest auch ein Abschied. Nach sechs Jahren am Niederrhein wird der Schauspieler zum Ende der Spielzeit das Gemeinschaftstheater verlassen und ans Theater nach Magdeburg wechseln.

(RP)
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