Krefeld Sängerbund füllt das Seidenweberhaus

Krefeld · Stefan Krebbel und Stephan Krings zeichneten für das Programm verantwortlich, das einen bunten Mix aus Chorgesang, Instrumentalstücken, Gesangspartien und teilweise auf Krieewelsch vorgetragenen urkomischen Weihnachtserzählungen bot.

 Die von dem Bockumer Chorleiter Stephan Krings geführten 40 Sänger bildeten auf der Bühne einen perfekten Klangkörper, der von präzise gesungenem Piano Pianissimo bis zu ausdrucksstarkem Forte den Gedanken, Gefühlen und Stimmungen Ausdruck verlieh, die die Menschen zur Adventszeit bewegen.

Die von dem Bockumer Chorleiter Stephan Krings geführten 40 Sänger bildeten auf der Bühne einen perfekten Klangkörper, der von präzise gesungenem Piano Pianissimo bis zu ausdrucksstarkem Forte den Gedanken, Gefühlen und Stimmungen Ausdruck verlieh, die die Menschen zur Adventszeit bewegen.

Foto: Thomas lammertz

Zum 17. Mal lud der Bockumer Sängerbund von 1884 zum großen Weihnachtskonzert ins Seidenweberhaus ein. Ihm zur Seite stand der Uerdinger Männergesangverein von 1848, mit dem die Bockumer seit einigen Jahren eine Chorgemeinschaft bilden. Männerchöre stehen besonders im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zeitgeist. Jungen Leuten ist die teambezogene Disziplin des Chorsingens nicht so einfach zu vermitteln. So rückten beide Chöre enger zusammen.

Ein Glücksfall, denn die von dem Bockumer Chorleiter Stephan Krings geführten 40 Sänger bildeten auf der Bühne einen perfekten Klangkörper, der von präzise gesungenem Piano Pianissimo bis zu ausdrucksstarkem Forte den Gedanken, Gefühlen und Stimmungen Ausdruck verlieh, die die Menschen zur Adventszeit bewegen. In den beiden Vorjahren verzeichneten die Weihnachtskonzerte der Chorgemeinschaft bereits einen Rekordbesuch. Auch in diesem Jahre füllte der Sängerbund das Seidenweberhaus mit knapp 1000 Besuchern nahezu komplett.

Stefan Krebbel und Stephan Krings zeichneten für das in zwei Teile gruppierte Programm verantwortlich, das einen bunten Mix aus Chorgesang, Instrumentalstücken, Gesangspartien und von Manfred Kannen und Heinz Neumeyer teilweise auf Krieewelsch vorgetragenen urkomischen Weihnachtserzählungen bot.

Das "Intermezzo" aus Pietro Mascagnis Operneinakter "Cavalleria Rusticana" diente dem von der Dortmunder Pianistin Sigrid Althoff gegründeten Instrumental-Ensemble "Pomp-A-Sur" als Eisbrecher. Das Spiel der sechs Damen, allesamt hochkarätige Solistinnen, lässt ihre Freude am Spiel mit der Wirkung von Musik auf das Publikum überspringen. Das Leitmotiv des Abends, die Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes, ließ Pomp-A-Dur genügend Freiheit, die Bandbreite ihres Könnens, von der mit starkem Beifall bedachten bewegenden "La Serenata" bis hin zur vom Publikum mitgesummten "Petersburger Schlittenfahrt" auszuspielen. Dazu rückte der Schlagzeuger Marc Westmeier an die Seite des Ensembles, das er ausdrucksstark begleitete, ohne mit seinem Schlagzeug zu dominieren.

Sigrid Althoff verbindet am Flügel Virtuosität mit einem großen Reichtum an Klangfarben und Nuancen. Sie war die meistbeschäftigte Kraft der Veranstaltung, denn sie begleitete neben ihrem Einsatz für ihr Ensemble Pomp-A-Dur die Chorgemeinschaft wie auch den in Krefeld wohlbekannten Tenor Stefan Lex, der als Solist, aber auch mit seiner Tochter Laura, einer Mezzosopranistin, auftrat. Einmal kam das Zusammenspiel von Vater und Tochter nicht zustande: Für das Stück "Wo Liebe ist, wird Frieden sein" von Otto Groll sollten Vater und Tochter zusammen mit Pomp-A-Dur und der Chorgemeinschaft auftreten. "Meine Tochter hat im Augenblick Streit mit ihrem Liebsten. Da habe ich ihr empfohlen, dieses Lied heute nicht zu singen", entschuldigte Lux das Fernbleiben von Laura. Das Publikum spendete mitfühlenden Beifall. Mit seinem ausdrucksstarken, in den oberen Lagen eher an Stärke zunehmenden Tenor konnte Lux auch alleine mit dem Chor in einen fesselnden Dialog treten.

Der zweite Teil brachte internationale Weihnachtslieder wie "Feliz Navidad", "Jingle Bells" oder das von Laura Lex interpretierte "Let it snow". Höhepunkt war aber das mit viel Beifall belohnte Finale "O heil´ge Nacht" von Adolphe Adam, in dem die Chorgemeinschaft mit den anderen Mitwirkenden ein forsch-feuriges Klangbild abgab. Der minutenlange Schlussbeifall galt auch Chorleiter Stephan Krings für seine perfekte künstlerische Leitung.

(oes)
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