Krefeld Schittges: "Bypass muss geschlossen bleiben"

Krefeld · Bockum Die Verwirrung um den Bypass ist komplett. Der CDU-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Wilfried Schittges hat unserer Zeitung gestern mitgeteilt, dass die Öffnung des Bypasses jetzt im erweiterten CDU-Vorstand diskutiert worden sei. Er habe dort seine Vorstandskollegen gefragt, wer für die abermalige Öffnung sei – "kein einziger hat aufgezeigt." Auch der Bockumer Bürgerverein habe seine Mitglieder befragt, wer für die Öffnung plädiert, sagt Schittges. Auch dort habe es nur zwei Stimmen dafür gegeben. Für Schittges ist deshalb das letzte Wort in der Sache noch nicht gesprochen. Vielleicht hat die CDU ihre Position zum Bypass auch deshalb überdacht, weil Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Brockers zuletzt in dieser Sache Post vom Bund des Steuerzahler bekam.

Der Streit um den Bypass schwelt seit Jahren: Am 30. April 2007 wurde er probeweise stillgelegt, wegen einer zu hohen Zahl an Unfällen dort. Eigentlich sollte der Bypass im Oktober 2007 wieder geöffnet werden. Ab Januar 2008 sammelten Bürger aber Stimmen gegen die Sperrung. Im Oktober 2008 beschloss die Politik: Die Sperrung bleibt. 2009 dann die abermalige Kehrtwende – nach der Kommunalwahl machten sich CDU und FDP für eine Öffnung des Bypasses stark.

CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel, selbst Bockumer, sagte in einer Ratssitzung, dass seine Fraktion den Fehler gemacht habe, den Wählerwillen nicht zu beachten. Deshalb habe man sich für die abermalige Öffnung des Bypasses entschieden. Diese Meinung teilten fast alle Fraktionsmitglieder der CDU. Überraschend aber votierte Schittges dagegen: "Ich werde den Beschluss nicht mittragen. Bei dem Thema geht ein tiefer Graben durch unsere Fraktion."

Gestern sagte Schittges: "Wir brauchen jetzt Geld für die Straßensanierung, da können wir uns die Öffnung des Bypasses kaum leisten." Wie teuer würde die Öffnung? Der CDU-Vorsitzende rechnet mindestens mit mehreren 10 000 Euro.

(RP)
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