Krefeld Schulamt: Anmeldungen bereiten Probleme
Krefeld · Die Möglichkeit der freien Schulwahl, bedingt durch den Wegfall der Schulbezirke bei den Grunschulen, bereitet der Krefelder Verwaltung zunehmend Probleme. Dies sagte Schulamtsleiter Rainer Hendrichs gestern Abend im Schulausschuss. Die Wünsche der Eltern würden zunehmend unkalkulierbarer. Die aktuellen Anmeldezahlen dokumentierten "Wanderungsbewegungen" zwischen den einzelnen Schulen. Hendrichs beobachtet zudem die Tendenz, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr in den Innenstadtschulen, sondern häufiger in den Innenstadtrandlagen anmeldeten.
Den Politikern des Schulausschusses präsentierte er gestern die aktuellen Anmeldezahlen für das Schuljahr 2010/2011 (die RP berichtete). Den höchsten Zuspruch erfährt demnach die Grundschule "An der Josefskirche" mit 123 angemeldeten Schülern, die geringste Anmeldezahl verbuchen die Grundschulen Bellenweg und Körnerstraße mit 34 Anmeldungen. Während die Grundschule Hofstraße mit 65 Anmeldungen mit drei Klassenzügen unterrichten kann (d. h. rund 22 Kinder pro Klasse), muss die Grundschule Joseph-Görres-Straße mit 64 Schülern zwei Klassen einrichten (d. h. 32 Schüler pro Klasse). 13 Grundschulen werden im kommenden Schuljahr zweizügig gefahren, weitere 13 dreizügig und vier vierzügig. SPD-Ratsherr und Ausschussmitglied Frank Meyer kritisierte Mängel des Anmeldeverfahrens, die zum Aussterben von Schulen führten. Jutta Pilat (FDP) sagte: "Wir sind für die Wahlfreiheit, die Eltern entscheiden mit den Füßen, wir haben mit Schulschließungen kein Problem."
Die Schulverwaltung kann in Gesprächen mit Eltern die Schüler noch auf andere Schulen verteilen. "Dieser Schritt steht noch aus", sagte Hendrichs gestern. Gemäß Schulgesetz hat jedes Kind einen Aufnahmeanspruch in die seiner Wohnung nächstgelegene Grundschule, darüber entscheiden die Schulleitungen, die die Aufnahme ablehnen können, wenn die Aufnahmekapazität erschöpft ist oder die Zahl der Anmeldungen die Mindestgröße unterschreitet.
