Krefeld Schulz-Gruppe expandiert

Krefeld · Die 550 Mitarbeiter starke Krefelder Traditionsfirma baut gerade in den USA ein neues Werk für die Produktion nahtloser Rohre. Zu den Kunden zählen unter anderem die Größen der Öl- und Gasindustrie.

Ihre Kunden heißen Esso, Shell, Exxon oder ABB und sitzen in vielen fernen Ländern dieser Erde. In Aserbaidschan, in Russland, in Malaysia. Jetzt ist die Schulz Gruppe weiter auf Expansionskurs: Das Krefelder Unternehmen, hervorgegangen aus der 1945 gegründeten Wilh. Schulz GmbH, baut gerade in den Vereinigten Staaten im Bundesstaat Mississippi ein neues Werk für die Produktion so genannter nahtloser Rohre. Abnehmer sind Kunden aus der Öl- und Gasindustrie. Auf 400 000 Quadratmetern Grundfläche entsteht in Tunica/Mississippi eine Fertigungshalle mit einer Länge von 435 Metern. Mit 10 000 Bar Druck wird darin unter anderem eine "Warm-Extrusionspresse" arbeiten und die neuartigen Rohre in Abmessungen von acht bis 24 Zoll fertigen — erstmals als nahtlose metallurgisch plattierte Rohre, quasi eine Ummantellung für spezielle Anwendungen.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) besuchte jetzt zusammen mit dem Geschäftsführer der Krefelder Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Eckart Preen, die Schulz-Gruppe im neuen Firmengebäude an der Kuhleshütte und ließ sich von Geschäftsführer Wolfgang Schulz das Großprojekt auf amerikanischem Boden erläutern. Für die Kaltverformungsmethode besitzt die Schulz-Gruppe seit vier Jahren ein weltweites Patent. Bereits im ersten Quartal nächsten Jahres ist der Produktionsstart am neuen Standort in den USA vorgesehen.

International produziert und agiert die Schulz-Gruppe seit vielen Jahren. In Brasilien unterhält das Unternehmen in Campos dos Goytacazes zwei Produktionsstandorte. Verkaufs- und Serviceniederlassungen sowie Lagerstätten des Krefelder Unternehmens bestehen außerdem in 15 Ländern, darunter in China, Russland, Kanada, Thailand, Saudi Arabien, Ägypten und Süd-Korea.

In Krefeld betreibt Schulz drei Fertigungsstätten. Im Stammwerk an der Kuhleshütte werden nahtlose und geschweißte Rohre und sogenannte Fittings mit insgesamt elf Hydraulikpressen produziert, im Spezialglühbetrieb an der Hülser Straße laufen acht Wärmebehandlungsanlagen, und in einer Thyssen-Halle im Krefelder Süden ist der Maschinenbau beheimatet. "Wir bauen traditionell alle unsere Maschinen selbst, so geben wir kein Wissen aus der Hand. Durch unsere Kaltverformungsmethode haben wir im Wettbewerb einen technologischen Vorsprung", sagt Geschäftsführer Wolfgang Schulz.

550 Mitarbeiter beschäftigt die Schulz Gruppe zurzeit. "Wir arbeiten im Stammwerk in zweieinhalb Schichten, also fast rund um die Uhr", macht Prokurist Luca Schulz deutlich. Mit Rohren und den entsprechenden Verbindungs- und Anbauteilen beliefert Schulz namhafte Unternehmen in verschiedenen Branchen. Dazu gehören neben der Öl- und Gasindustrie auch die Chemische und die Nuklearindustrie. Eingesetzt werden die Produkte außerdem auch in Wasseraufbereitungsanlagen und Meerwasserentsalzungsanlagen. Wolfgang Schulz erklärt: "Wir liefern keine Massenware, sondern Spezialprodukte für besondere Anwendungen. Darin sind wir stark."

(RP)
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