Krefeld Schwanenmarkt-Eigner wollen angrenzende Immobilien kaufen

Krefeld · Die Brüder Schapira planen ernsthaft, den Schwanenmarkt zu erweitern - ein Ziel: das Einkaufscenter am Schwanenmarkt bis zur Hochstraße vorzuziehen. Die Pläne sind auch ein Bekenntnis zum stationären Einzelhandel in der Innenstadt. Überhaupt ist die Stimmung im Einzelhandel besser geworden - auch ein Signal zum Beginn der zweiten "Heimatshoppen"-Kampagne.

Die neuen Eigner des Schwanenmarktes, die Brüder Schapira, haben ernsthafte Ambitionen, den Schwanenmarkt deutlich zu erweitern: Wie Nachbarn des Einkaufscenters berichten, gab es mehrere Versuche und Angebote in der Nachbarschaft, Immobilien zu kaufen. Es heißt, die Brüder Schapira wollen den Markt um rund 5000 Quadratmeter vergrößern - ein Ziel soll es sein, das Einkaufscenter im Bereich des Schwanenmarkts bis zur Hochstraße vorzuziehen.

Diese Nachricht macht zu einer Zeit die Runde, in der der stationäre Einzelhandel zu kämpfen hat - Sorgen bereiten den Händlern generell sinkende Frequenzen in den Innenstädten und die Internet-Konkurrenz. Generell hat Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Krefeld-Viersen, den Eindruck, dass die Händler sich zunehmend auf die neue Lage einstellen. "Die Stimmung ist nicht mehr so schlecht wie vor zwei Jahren", sagte er auf Anfrage unserer Zeitung. Was in Krefeld positiv registriert werde, ist, dass sich in der Innenstadt etwas tue. Bei den Händlern wachse die Bereitschaft, aktiv auf die neuen Herausforderungen einzugehen. Ein wichtiges Beispiel sei Christoph Borgmann von Intersport Borgmann, der in seinem Geschäft auch Internet-Terminals aufstellen will, um den Kunden zu signalisieren: Wir wollen mit euch über eure Informationen ins Gespräch kommen.

Für Ottersbach ist das ein zukunftsweisender Ansatz. "Man kann den Kunden nicht erziehen, man kann aber mit ihm ins Gespräch kommen." Um den stationären Handel zu stützen, seine Bedeutung als Arbeitgeber, als belebender und bewahrender Faktor der Innenstädte zu betonen, hat die IHK die Kampagne "Heimatshoppen" ins Leben gerufen. Sie startet in diesem Jahr zum zweiten Mal - morgen werden die Krefelder Geschäfte mit Informationsmaterial und Tüten mit dem Logo der Kampagne ausgestattet - gerade die Tüten erwiesen sich im vergangenen Jahr als beliebt bei den Kunden. Offizieller Start der diesjährigen Kampagne ist der kommende Freitag.

Schirmherr der Kampagne ist NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD), der am Freitag in Meerbusch mit den Händlern der Region über Lage und Bedeutung des Handels diskutieren wird.

In diesem Jahr unterstützen erstmalig die Sparkassen die Aktion. "Handel und Sparkassen stehen als Säulen der heimischen Wirtschaft grundsätzlich vor den gleichen Herausforderungen. Digitalisierung, Demografie und sinkende Margen definieren unsere Hausaufgaben", erklärt Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld. "Wir sind wie viele Händler in der Region verwurzelt. Beide profitieren von lebendigen Ortschaften und einer stabilen heimischen Wirtschaft." Händler, Handwerksbetriebe und eben auch die Sparkasse leisteten - neben der Bereitstellung von Arbeitsplätzen - mit ihrem Engagement vor Ort oftmals existenzielle Beiträge für Vereine und Initiativen. 'Heimat shoppen' ist somit im Kern auch Sparkassen-Sache. Grund genug für unseren Beitrag."

Die Idee zur Aktion "Heimat shoppen" hatten vor zwei Jahren die Werbegemeinschaften aus der Region, die die IHK in regelmäßigen Abständen zum "Forum Werbegemeinschaften" einlädt. Bei diesen Treffen sei die Idee entstanden, mit einer großen Aktion im IHK-Bezirk auf den Wert des Einzelhandels hinzuweisen, erklärt Andree Haack, Geschäftsführer des IHK-Bereichs Existenzgründung und Unternehmensförderung.

Die Idee hat auch Akteure in anderen IHK-Bezirken begeistert, so dass in diesem Jahr 'Heimat Shopper' zum Beispiel auch in Duisburg, den Kreisen Wesel und Kleve sowie in Aachen, Bonn und Hagen unterwegs sind.

(RP)
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