Fotos Seltene Bäume im Sollbrüggenpark Krefeld
Seltene Baumarten war das Thema einer öffentlichen Führung mit Franz Filtmann vom Fachbereich Grünflächen. Die Geschichten rund um die Bäume sind faszinierend und kurzweilig – und zwar biologisch ebenso wie kulturhistorisch.
Im Sollbrüggenpark können Besucher seltene Baumarten bewundern.
Die Urweltmammutbäume im Sollbrüggenpark sehen alt aus, aber sie sind höchstens 30 Jahre alt. Kein Wunder, denn die auch als Chinesisches Rotholz bekannten Bäume wurden erst 1941 in China entdeckt. Zuvor waren sie nur durch Fossilienfunde bekannt. Der Urweltmammutbaum gehört zu dem laubabwerfenden Nadelgehölz. Das bedeutet, dass er im Gegensatz zu den heimischen Nadelbäumen wie Tanne oder Fichte im Winter kahl ist.
Der Kaugummi-Baum
Wenn der Amerikanische Amberbaum verwundet wird, tritt am Baum ein Saft aus, den früher die Amerikaner zur Kaugummiherstellung nutzten. Deswegen ist der Baum in den USA auch unter dem Namen „American Sweetgum“ bekannt. Der deutsche Name geht dagegen zurück auf das nach Amber duftende Harz dieser Bäume. Amber wurde früher aus Pottwalen gewonnen und zur Parfumherstellung benutzt – die Substanz aus dem Verdauungstrakt der Tiere war kostbarer als Gold.
Warum die Rotbuche rot ist
Die Blutbuche ist eine besondere Mutation der in Deutschland geläufigen Rotbuche. Die Rotfärbung ist auf das Fehlen eines Enzyms zurückzuführen, das die normalerweise nur in der Oberhaut junger Blätter vorkommenden Farbstoffe abbaut. In Krefeld ist ein besonderes Exemplar am Greiffenhorstschlösschen zu bestaunen. Der über 150 Jahre alte Baum stand kurz vor dem Alterstod und ist aufwändig abgespannt worden, damit er bei Wind nicht umfällt.
Der in der Tiefgarage wächst
Der Tulpenbaum ist der Genügsame unter den Bäumen im Sollbrüggenpark. Er braucht kaum Wasser, und deswegen wächst er seit drei Jahrzehnten sogar in der Tiefgarage des Krefelder Rathauses. Der Tulpenbaum hat nichts mit der gleichnamigen Magnolie zu tun und stammt auch nicht aus den Niederlanden, sondern aus Nordamerika. Die Blätter dieses Baumes sehen eher aus wie Ahornblätter, denen die Spitze abgeschnitten worden sind.