Krefeld Sieben von zehn Krefeldern fahren mit dem Auto zur Arbeit

Krefeld · 71,4 Prozent aller Erwerbstätigen in der Seidenstadt benötigen für die Hin- und Rückfahrt zum Arbeitsplatz weniger als eine Stunde.

 Über die Zahl der Erwerbstätigen in Krefeld, die den ÖPNV zur Fahrt zum Arbeitsplatz nutzen, macht IT.NRW keine Angaben.

Über die Zahl der Erwerbstätigen in Krefeld, die den ÖPNV zur Fahrt zum Arbeitsplatz nutzen, macht IT.NRW keine Angaben.

Foto: rp

Die meisten Krefelder fahren mit ihrem Auto zum Arbeitsplatz. Rund sieben von zehn Erwerbstätigen steigen in ihren Pkw, um den Weg zur und von der Arbeit nach Hause zurückzulegen. Rund 54.000 Beschäftigte in der Seidenstadt setzen auf den motorisierten Individualverkehr. Das entspricht laut Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) für das vergangene Jahr einem Anteil von 67 Prozent. 10.000 benutzen ihr Fahrrad (12,2 Prozent) und 6000 (7,7 Prozent) gehen zu Fuß zur Arbeitsstelle. Demnach müssten etwa 13,1 Prozent das Angebot für Busse und Bahnen in Anspruch nehmen. Darüber macht IT.NRW keine Angaben mit der Begründung, der Zahlenwert sei nicht sicher genug.

Das Gros der Arbeitnehmer und Selbstständigen in Krefeld hat es nicht weiter als fünf Kilometer zu Firma, Büro oder Geschäft. 28.000 Männer und Frauen (33,1 Prozent) wohnen in relativer Nähe zum Arbeitsort. Weitere 21.000 (24,3 Prozent) bewegen sich zumeist werktags in einem Radius von fünf bis zehn Kilometern. Mit zunehmender Entfernung ist die Zahl der Erwerbstätigen kleiner. Zehn bis 25 Kilometer zum Arbeitsplatz legen regelmäßig etwas 14.000 Krefelder (16,5 Prozent) zurück. 11.000 (13,4 Prozent) haben eine Anfahrt von 25 bis 50 Kilometer zu absolvieren. Für Distanzen über 50 Kilometer hinaus macht IT.NRW keine Angaben.

Der allergrößte Teil der Erwerbstätigen aus Krefeld (71,4 Prozent) investiert für den Weg zur und von der Arbeit täglich nicht mehr als eine Stunde. Immerhin jeder Sechste (15.000) sitzt jeden Tag ein bis zwei Stunden im Verkehrsmittel. Bei sieben Prozent (6000) liegt der Zeitaufwand bei zwei und mehr Stunden an jedem Arbeitstag.

Im Jahr 2016 legten 70,2 Prozent aller nordrhein-westfälischen Erwerbstätigen den Weg zu ihrem Arbeitsplatz überwiegend mit dem Auto zurück. Der Pkw bleibt damit das mit Abstand am häufigsten genutzte Verkehrsmittel für den Arbeitsweg: Wie die amtliche Statistikstelle des Landes anhand der Ergebnisse des Mikrozensus mitteilt, veränderte sich dieser Anteil in den vergangenen 16 Jahren kaum. Im Jahr 2000 hatte er bei 69,0 Prozent gelegen. Der Anteil der Pkw-Pendler war im Jahr 2016 bei Männern mit fast drei Vierteln (73,7 Prozent) höher als bei Frauen, von denen zwei Drittel (66,1 Prozent) mit dem Auto zur Arbeit fuhren. Öffentliche Verkehrsmittel wurden von 13,1 Prozent der Erwerbstätigen für ihren Arbeitsweg genutzt, auch dieser Anteil blieb gegenüber dem Jahr 2000 fast unverändert (13,0 Prozent). Weibliche Erwerbstätige pendeln häufiger mit Bus und Bahn als männliche: Während im Jahr 2016 mehr als jede sechste Frau (15,6 Prozent) Bus oder Bahn nutzte, war es bei den Männern nur jeder neunte (10,8 Prozent). Die Unterschiede in der Verkehrsmittelnutzung gehen mit unterschiedlich langen Arbeitswegen einher. Nahezu die Hälfte aller Pendlerinnen und Pendler (48,8 Prozent) legten weniger als zehn Kilometer zu ihrem Arbeitsplatz zurück; bei den Männern waren es 43,5 Prozent, bei den Frauen 54,9 Prozent. Lange Pendelwege von 50 Kilometern und mehr nahmen regelmäßig 4,4 Prozent aller Erwerbstätigen auf sich. Bei Männern lag der Anteil an diesen "Langstreckenpendlern" mit 5,9 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei Frauen (2,7 Prozent). 70,2 Prozent der Erwerbstätigen benötigten im Jahr 2016 weniger als 30 Minuten für ihren Weg zur Arbeit. 21,2 Prozent schafften es sogar in weniger als zehn Minuten. Eine Stunde oder mehr für die einfache Wegstrecke zur Arbeit brauchten 4,9 Prozent der Erwerbstätigen.

Die Ergebnisse beruhen auf dem vierjährlich durchgeführten Zusatzprogramm des Mikrozensus zum Pendlerverhalten. Die Beantwortung der Fragen zum Pendlerverhalten ist freiwillig.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, etwa ein Drittel der Krefelder würde das Angebot für Busse und Bahnen in Anspruch nehmen. Diese Angabe war falsch, tatsächlich sind es etwa 13,1 Prozent. Wir haben den Text entsprechend korrigiert.

(sti)
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