Krefeld So kommt der Frühling in die Blumentöpfe

Krefeld · Der "Kampetershof" gehört zu den letzten Blumenproduzenten in Krefeld. Die Primeln sind jetzt verkaufsfertig. In acht Wochen blühen dann auch die Blumen, die jetzt als wurzellose Stecklinge in Handarbeit in die Erde gesetzt werden.

 Iris Zegers, Mitarbeiterin beim Blumenproduzenten "Kampetershof", bereitet die Pflanztöpfe vor, in die die aus der ganzen Welt angelieferten Stecklinge von Neuguineen, Geranien, Begonien und Verbenen von Hand eingesetzt werden.

Iris Zegers, Mitarbeiterin beim Blumenproduzenten "Kampetershof", bereitet die Pflanztöpfe vor, in die die aus der ganzen Welt angelieferten Stecklinge von Neuguineen, Geranien, Begonien und Verbenen von Hand eingesetzt werden.

Foto: Thomas Lammertz

Zwischen 11 und 12 Uhr kam gestern die Lieferung aus Costa Rica an: viele tausend wurzellose Stecklinge von Neuguineen - veredelte Fleißige Lieschen. Noch am selben Tag mussten sie per Hand in einzelne Töpfchen gesetzt werden, die zuvor mit Erde befüllt und angegossen wurden. Dann bilden sie Wurzeln, werden umgetopft und sind in etwa acht Wochen als blühende Pflanzen verkaufsfertig. "Wir sind unbedingt auf zuverlässige Lieferung angewiesen. Wenn die Stecklinge unterwegs nur ein paar Stunden irgendwo zu heiß oder zu kalt gestanden haben, kann der Schaden erheblich sein", erklären Horst Peters (68) und sein Sohn Christoph (41). Die beiden Gärtnermeister auf dem Kampetershof in Traar gehören zu den ganz wenigen verbliebenden Blumenproduzenten in Krefeld.

Seit einer guten Woche blühen jetzt in den Gewächshäusern auf der Hälfte der Produktionsflächen bei null bis fünf Grad bereits 75.000 Primeln in sieben, acht verschiedenen Farben, die vor einigen Wochen als bewurzelte Jungpflanzen vom Niederrhein gekommen waren. 90 Prozent werden an den Großhandel in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern verkauft. "Am Montag haben wir mit dem Verkauf der Primeln begonnen, denn ab Mitte Februar, Anfang März sind die Leute den Winter leid und lechzen nach Frühling und Farben", sagt Christoph Peters. Und so fährt der Seniorchef ab jetzt bis zu vier, fünf Mal pro Woche morgens um vier Uhr mit dem 7,5-Tonner los, um die Großhändler in Herongen, Oberhausen, Neuss oder Bonn zu beliefern. Übrigens unterliegen auch Primeln der Mode: Es gibt sie in kräftigen, so genannten Klarfarben, in helleren Mischfarben, auch zweifarbig, mit glatten, gewellten oder gefüllten Blüten auf kurzem oder hohen Stil. Neben Primeln kultiviert der Kampetershof als Frühlingsblüher auch Hornveilchen und Stiefmütterchen.

Als Sommerblüher sind jetzt Geranien, die genannten Neuguineen, Hängebegonien und Verbenen in Arbeit. Sie alle kommen als Stecklinge aus der ganzen Welt und werden von Horst und Christoph Peters sowie Mitarbeiterin Iris Zegers in Handarbeit in die Töpfchen gesetzt und ab Mitte April verkaufsfertig sein. "Nach wie vor aktuell sind drei verschiedenfarbige Verbenen in einem Topf. Im Herbst kommen Alpenveilchen und Weihnachtssterne hinzu. Insgesamt produzieren wir hier rund ein Dutzend verschiedene Blumenarten", erläutert der Senior. Die Blühzeiten können mit einer Karenzzeit von zehn bis 14 Tagen geplant werden. "Das lässt sich durch Bewässerung, Temperatur und Lichtzufuhr steuern."

Die Blumen, die nicht in den Großhandel gehen, werden - neben zugehandelter Saisonware - vorne im vor zehn Jahren eingerichteten Ladenbereich verkauft, für den der zweite Peters-Sohn Jürgen (38) als Kaufmann verantwortlich ist. Dort werden nicht nur Floristik für jeden Anlass, sondern auch Deko- und Geschenkartikel angeboten.

(RP)
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