Krefeld Sorgen um das Hülser Freibad

Krefeld · Rund 60.000 Euro kosten der Austausch der Kiesschicht im Becken, das Abpumpen des Schlamms und nötige Reparaturen. Wenn das Bad Bestand haben soll, müsse man dieses Geld ausgeben, so Sportamtsleiter Flick.

 Die nötige Tiefsicht von einem Meter ist im Schwimmbecken des Hülser Freibads nicht mehr gegeben.

Die nötige Tiefsicht von einem Meter ist im Schwimmbecken des Hülser Freibads nicht mehr gegeben.

Foto: T. Lammertz

Die Sportverwaltung hat Sorge wegen des Betriebs des Hülser Freibads. "Das durch Grundwasser versorgte Bad verfügt nicht über eine Wasseraufbereitung, und es ist auch kein klassisches Naturfreibad wie das Neptun-Bad, weil es keine Fläche für eine biologische Wasserklärung aufweist. Das ist die Krux", erklärte Detlef Flick, Leiter des städtischen Fachbereichs Sport und Bäder, bei der Sitzung der Bezirksvertretung Hüls am Dienstagabend im Heinrich-Joeppen-Haus.

"Wir haben Probleme mit der Tiefsicht, die normalerweise bis zu einem Meter reichen sollte." Eine Verbesserung könne möglicherweise durch die Erneuerung der Kiesschicht im Becken herbeigeführt werden. Ein Austausch der Kiesschicht nebst Abpumpen des Schlamms koste etwa 48.000 Euro. Mit einigen notwendigen Reparaturen würden Kosten von rund 60.000 Euro entstehen. Eine wünschenswerte Generalüberholung des hölzernen Umkleidegebäudes würde mit weiteren 10.000 Euro zu Buche schlagen. Diese insgesamt 70.000 Euro sind im Haushalt 2017 aber nicht eingestellt. "Wenn das Freibad bestehen bleiben soll, muss man sich aber über dieses Geld unterhalten", sagte Flick, der auch noch darauf hinwies, das der Kiosk "baulich abgängig" ist.

Aus Sicht der reinen Einnahmen - der Eintritt kostet drei Euro - sei der Betrieb des Freibads ein Zusatzgeschäft, und die gerade vergangene Saison sei mit 9000 Besuchern eine sehr mäßige gewesen. Zudem hätten die meisten dieser Besucher einen Familienpass gehabt, so dass sie zu dem Bad freien Eintritt hatten. Auf die Sportpauschale des Landes angesprochen, erklärte Flick, dass er nur 610.000 Euro für sämtliche Krefelder Sportanlagen bekomme.

"Unsere Fraktion wird sich bei den nächsten Haushaltsplanberatungen für das Freibad einsetzen", sagte CDU-Sprecher Timo Kühn. Günter Föller (Grüne) regte zu prüfen an, wie teuer eine technisch mögliche Erwärmung des Grundwassers vor dem Einfließen in das Becken wäre. Eine weitere Anregung zur Attraktivierung des Freibads hatte Renate Krauß (SPD): "Auf der Nichtschimmerseite sind Bäume gefällt worden, so dass es dort, wo sich die Familien mit Kindern aufhalten, an Schatten fehlt. Vielleicht könnte man mit einem Sonnensegel dafür sorgen."

Ihre Parteifreunde Martin Reyer und Hans Butzen stellten fest: "Wir können für 2017 keine haushaltsrelevanten Anträge mehr stellen. Wir haben für nächstes Jahr schon Mittel für die Wiederherstellung der Burgbrücke und für den Kirmesplatz bekommen." Butzen relativierte die Freibad-Problematik als "Luxusproblem": Die Wasserqualität scheine ja gut zu sein und die gesundheitlich wichtigen Dinge würden aus Bordmitteln des Fachamts finanziert.

(RP)
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