Krefeld SPD-Ratsherr Rüsing provoziert Stadtdirektorin Beate Zielke

Krefeld · Bei der Koordination von Hilfsmaßnahmen für die Flüchtlinge sehen SPD, Grüne und Linke noch deutlichen Verbesserungsbedarf und die Notwendigkeit von mehr städtischem Personal. Bevor die Fraktionen per Dringlichkeitsantrag den Auftrag zur personellen Verstärkung an die Verwaltung beschlossen haben, kam es zwischen Ratsfrau Barbara Behr (Grüne), Björn Rüsing (SPD) und Stadtdirektorin Beate Zielke zum Schlagabtausch.

"Wir haben eine Verwaltung, die bisher gut klargekommen ist," erklärte Zielke, aber es herrsche "Chaos auf Landesebene". Ständig habe sich die Verwaltung auf kurzfristige Mitteilungen der Landesregierung einzustellen; morgens komme das Fax, dass abends 50 weitere Flüchtlinge untergebracht werden müssten. Bereits im Herbst habe die Verwaltung 70 neue Mitarbeiter eingestellt und demnächst brauche man für die Maßnahmen der Integration mindestens 30 weitere. Dass es vorkomme, dass die von der Stadt angegeben Rufnummern bzw. die dazu gehörigen Mitarbeiter nicht zu erreichen seien, ist laut Zielke bei dem aktuellen Arbeitsaufkommen nicht verwunderlich. Auch sie würde momentan einspringen, wo sie könnte, außerdem seien nahezu 60 Prozent ihrer Tätigkeit momentan mit Aufgaben rund um die Flüchtlingsfrage belegt. Schon lange handele die Stadt stets fürsorglich im Sinne der Flüchtlinge.

Jeder Flüchtling koste zwischen 10 000 und 11000 Euro jährlich, mit steigender Tendenz. Dass von Seiten der Landesregierung jedoch bisher nur 30 Prozent der Kosten getragen würden, sei etwas "das so nicht sein kann."

Rüsing mahnte des weiteren die Notwendigkeit einer Professionalisierung der Verwaltung an; er wandte sich dann direkt an Beate Zielke und wollte wissen: "Die Flüchtlingssituation ist ja noch gar nicht so lange aktuell. Da stellte sich die Frage, was Sie bisher in den 60 Prozent ihrer Arbeitszeit gemacht haben."

(frie)
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