Krefeld Spielfreunde erwerben Uerdinger Bahnhof

Krefeld · Nach jahrelangen Verhandlungen konnten die Hobby-Musiker am Freitag endlich den Kauf des denkmalgeschützten Gebäudes verkünden. Der Bahnhof wird als Vereinsheim mit für alle Bürger offenen Veranstaltungen genutzt.

 Stolz zeigen Mitglieder des Vorstands der Spielfreunde Uerdingen um Vorsitzenden Christian Horn (2.v.l.) die Vereinsfahne vor dem Uerdinger Bahnhof. Mit dabei sind Bezirksvorsteher Jürgen Hengst (4.v.l.) sowie Architekt Ingolf Eberlein und Steuerberater Claus Röttges (1. und 4.v.r.).

Stolz zeigen Mitglieder des Vorstands der Spielfreunde Uerdingen um Vorsitzenden Christian Horn (2.v.l.) die Vereinsfahne vor dem Uerdinger Bahnhof. Mit dabei sind Bezirksvorsteher Jürgen Hengst (4.v.l.) sowie Architekt Ingolf Eberlein und Steuerberater Claus Röttges (1. und 4.v.r.).

Foto: lez

Sage und schreibe 19 Jahre lang haben sich die Uerdinger Spielfreunde um ein neues Domizil bemüht. Den denkmalgeschützten Uerdinger Bahnhof hatten sie seit 2010 im Visier. Nach zuletzt dreijährigen intensiven Verhandlungen haben sie nun am Donnerstagabend endlich die Kaufverträge unterzeichnen können. Gestern vermeldete der stolze und erleichterte Vorstand den Erwerb des Gebäudes von einer Investorengruppe um Achim Janser und der umliegenden Fläche von der Service Immobilien GmbH der Deutschen Bahn.

 Eins der beiden großen, prächtigen Bleiglasfenster in der hölzernen Decke des künftigen Schankraums. Fenster und Decke sind denkmalgeschützt.

Eins der beiden großen, prächtigen Bleiglasfenster in der hölzernen Decke des künftigen Schankraums. Fenster und Decke sind denkmalgeschützt.

Foto: Joachim

Vier Jahre lang hatten die Spielfreunde den ehemaligen Kornspeicher der Spedition Müncker an der Hohenbudberger Straße als Vereinsheim genutzt, als sie 1998 vonseiten des Vermieters erfuhren, dass das Projekt Rheinblick "jetzt komme" und sie sich um eine neue Bleibe kümmern müssten. "Bis 2009", so berichtete gestern Vorsitzender Christian Horn, "haben wir uns wirklich zahlreiche Gebäude angesehen und Verhandlungen geführt. Dann entstanden erste Kontakte mit dem sogenannten Bundeseisenbahnvermögen, das das Bahnhofsgebäude von 1899 verkaufen wollte. Bis dahin wurde der Bahnhof noch als Gaststätte und Taxi-Zentrale genutzt."

Vor sieben Jahren wurde das Gebäude erstmals ausgeschrieben - allerdings ohne das umgebende, etwa 600 Quadratmeter umfassende Grundstück. Letztlich wurde das Gebäude von einer Investorengruppe erworben, die darin einen Gastronomiebetrieb im Stil des Nordbahnhofs etablieren wollte. Deren Verhandlungen fuhren sich aber fest, so dass sie den Bahnhof nun ihrerseits verkaufen wollte. Es begannen erste Gespräche zwischen der Investorengruppe und den Spielfreunden, die sich gleichzeitig um den Erwerb des umgebenden Grundstücks bemühten, ohne das der Bahnhof nicht nutzbar ist.

 Auch der vordere Fliesenboden steht unter Denkmalschutz.

Auch der vordere Fliesenboden steht unter Denkmalschutz.

Foto: Joachim

Das Gebäude hat eine Grundfläche von rund 300 Quadratmetern und verfügt über geeignete Räumlichkeiten für die Aktivitäten der Spielfreunde. Die Originalfliesen im Eingangsbereich stehen ebenso unter Denkmalschütz wie die beiden großen Bleiglasfenster in der ebenfalls denkmalgeschützen Holzdecke des künftigen Schankraums.

"Wir waren und sind uns bewusst, dass wir mit dem Bahnhof ein identitätsstiftendes Stück Uerdingen erworben haben", sagte Horn. "Deshalb wollen wir ihn als Vereinsheim mit für alle Bürger offenen Veranstaltungen nutzten." Für Sonntag, 13. August, 13 Uhr, laden die Spielfreunde alle Interessenten zur Besichtigung des Bahnhofs und Vorstellung ihres Konzepts ein.

Nachdem die Bauvoranfrage im vergangenen Jahr positiv bescheiden worden ist, wird der Vorstand der Uerdinger Spielfreunde nach den Sommerferien den Bauantrag einreichen. Ende dieses Jahres könnte dann frühestens mit der Kernsanierung des Bahnhofs begonnen werden.

(RP)
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