Die insbesondere im Luftkampf überlegenen Gastgeber gaben über die gesamte erste Hälfte den Ton an und hätten zur Pause bereits deutlich führen können. Zweimal rettete der fehlerfreie VfL-Keeper Matthäus Al-Fartswi (5./32.) und einmal klärte Francesco Reale auf der Linie (8.). Dem VfL gelang dagegen nach vorne kaum etwas. Das Mittelfeld verzettelte sich zu häufig in halbherzigen Einzelaktionen und viel blieb dem Zufall überlassen. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte Union direkt die Akzente, während der gedanklich zu behäbige VfL der Musik hinterher lief. Aber da Tore Mertens (51.) ebenso wie Tom van Bergen (53.) ihre klaren Chancen versiebten, blieben die Rot-Weißen im Spiel und gingen mit ihrer ersten Chance prompt in Führung. Ahmet Isiklar zog aus halblinker Position ab, Union Keeper Till Kohnen ließ abklatschen, und Sean Herrmann staubte ab (56.). Ein Wirkungstreffer, denn bis in die Schussphase gelang Union nun auch nicht mehr viel. Der VfL versäumte es in dieser Phase, den Sack zu zu machen, schien aber im Vorteil, als Markus Keppler in der hektischer gewordenen Partie "Rot" sah (88.). Den Sieg vor Augen leistete sich Michael Schmitz aber ein folgenschweres Foul. Der zuverlässige Verteidiger, neben Daniel Tröckes einer der besten Gäste-Akteure, sah Gelb/Rot und van Bergen verwandelte den fälligen Freistoß zum 1:1-Endstand (90.+). "Ein 1:0-Sieg wäre sicher sehr glücklich gewesen", gestand VfL-Trainer Siggi Sonntag, "aber wir müssen in unserer Situation auch lernen, dass wir unsere wenigen Chancen besser nutzen."

Tönisberg: Al-Farstwi - Kugathasan (79. Dolle), Schmitz, Tröckes, Reale - Demircan, Strauß - S. Herrmann, Isiklar, Heylen (85. Stuber) - D. Herrmann (74. Zülsdorf).