Lokalsport 580 Starter aus 31 Nationen bei Ruder-EM
Krefeld · Rudern: Die besten Nachwuchsruderer aus ganz Europa messen sich am kommenden Wochenende auf dem Elfrather See bei der Europameisterschaft der Unter 19-Jährigen. Dem Gastgeber Crefelder Ruderclub helfen 300 Freiwillige.
Krefeld feiert am Wochenende eine Premiere. Zum ersten Mal in seiner langjährigen Vereinsgeschichte ist der Crefelder Ruderclub Gastgeber eine Europameisterschaft auf dem Elfrather See. Und das wird ein Ereignis, was auch in die Historie des Weltruderverbandes FISA eingehen wird: 580 Starter aus 31 Nationen haben für das Ruderevent gemeldet, das bedeutet einen Teilnahmerekord. Und Krefeld kann sich freuen, denn ab Freitag gibt es in der Seidenstadt künftige Olympiasieger zu sehen. Schließlich schicken die Nationen nur ihre Creme de la Creme an den Start, sprich: Die besten Nachwuchsruderer aus ganz Europa sind zu Gast in Krefeld.
Die hohe Teilnehmerzahl freut nicht nur die Ruderer. "In ganz Krefeld sind alle Hotels ausgebucht", sagt CRC-Vorsitzender Christoph Lüke, dessen Helferteam aus gut 300 Freiwilligen besteht. 800 Betten sind rund um die Seidenstadt gebucht, das deutsche Team etwa wird in Moers Quartier beziehen. Die deutschen Ruderer stellen auch die größte Mannschaft. Gut 60 Starter aus Deutschland werden mit dabei sein, darunter mit Charlotte Lier und Lena Sarassa auch zwei vom Crefelder Ruderclub. Die beiden treten im Vierer ohne Steuermann an, mit im Boot sitzen Inka Buse und Leonie Heuer, die aus Leer in Ostfriesland stammen. Große Teams kommen auch aus Rumänien und Italien mit gut 50 Teilnehmer. Auch Russland, dessen Teilnahme aufgrund der eigenwilligen Dopingbekämpfung ziemlich in der Kritik stand, schickt gut 50 Ruderer. Die weiteste Anreise dürfte das Team aus Aserbaidschan haben.
"Dass wir so einen Aufwand betreiben müssen, hätten wir auch nicht gedacht", sagt Lüke. Die Italiener etwa hatten über den CRC Doppelzimmer gebucht. Die sind aber keine Einzel- sondern Doppelbetten. Das war aber dem italienischen Verband zuwider. Außerdem gab's spezielle Essenswünsche, Zucchini in den Nudeln statt nur daneben, und und und. "Aber ich glaube, dass wir alle Wünsche umgesetzt haben", sagt Lüke.
Es ist also angerichtet für die Veranstaltung, die am kommenden Freitag mit der großen Eröffnungsfeier beginnen wird. Ab Samstag dann steigen die Vorläufe in den 13 verschiedenen Bootsklassen, und das Ziel der deutschen Auswahl ist in allen Klassen zumindest in die A-Finalrennen einzuziehen. "Das wird aber nicht ganz einfach. Bei den Kleinbooten sollten wir das schaffen, aber bei den Großbooten wie dem Achter wird das schon sehr schwierig, weil die Konkurrenz stark ist", sagt Sabine Tschäge, die zurzeit noch CRC-Trainerin ist, demnächst aber die Bundestrainerin der U19 werden wird.
Natürlich setzen die Deutsche dabei auch ihren vermeintlichen Heimvorteil und die Atmosphäre, die runde um den Elfrather See herrschen wird. Einen Vorgeschmack gab's dazu vor gut dreieinhalb Wochen, als hier die Deutschen Kleinbootmeisterschaften ausgetragen wurden. "Seinerzeit hatten wir 4000 Zuschauer. Bei der EM werden es bestimmt mehr. Solch eine Gelegenheit, sich europäischen Spitzensport sozusagen direkt vor der Haustür anzusehen, hat man schließlich nicht jeden Tag", sagt Lüke, der auf um die 10.000 Besucher hofft - zumal der Einritt an allen Tagen frei ist.