KFC Uerdingen Abpfiff am Dienstag?

Krefeld (RP). Die Stadt Krefeld hat am Freitag keine Absichtserklärung abgegeben, mit einem unbekannten Investor über den Verkauf der Grotenburg und der umliegenden Grundstücke zu verhandeln. Bleibt die Stadt bis Dienstag bei ihrem Nein, ist der KFC Uerdingen am Ende.

Seit Freitag ist es offiziell: Der KFC Uerdingen ist endgültig am Grünen Tisch in die Oberliga abgestiegen. Ob dort in der kommenden Spielzeit angetreten werden kann, hängt von der Zusage der Stadt ab, eine Absichtserklärung an den bislang noch nicht genannten Investor auszustellen. Darin müsste sie ihm Verhandlungsbereitschaft signalisieren, die Grotenburg und die umliegenden Gründstücke zu verkaufen. Wie es mit dem KFC weitergeht, darüber sprach RP-Redakteur Oliver Schaulandt mit dem Vorsitzenden des KFC, Ralf Houben.

Herr Houben, Hand aufs Herz: Gibt es in der kommenden Saison Oberligafußball in Krefeld?

Houben: Es hängt alles an der Entscheidung der Stadt. Der Investor ist bereit, mit uns in die Oberliga zu gehen. Signalisiert die Stadt Gesprächsbereitschaft mit dem Investor, dann ja. Ohne die finanzielle Zuwendung dieses Investors kann der KFC Uerdingen die Oberliga nicht schaffen.

Es gibt also keinen "PlanB" zur Rettung des KFC?

Houben: Nein. Und bis Dienstag, 14.Juni, müssen wir die Lizenzunterlagen für die Oberliga beim Mitteldeutschen Fußballverband eingereicht haben.

Die Fraktionsspitzen haben Bedenken, weil sie sich durch eine Absichtserklärung moralisch an den Verkauf gebunden fühlen würden.

Houben: Das ist ein schwaches Argument. Der Investor will im Gegenzug eine Erklärung gegenüber der Stadt abgeben, die 50Millionen Euro in Krefeld zu investieren. Die Stadt geht mit einer solchen Erklärung absolut kein Risiko ein. Das trägt allein der Investor - auch wenn er sich mit der Stadt über einen Verkauf nicht einig wird.

Die Fraktionsvorsitzenden weisen darauf hin, dass bei einem Verkauf der Grotenburg die Stadt möglicherweise die Landesmittel zur Stadionsanierung zurückzahlen müsste...

Houben: Bei einem Investor, der ohnehin 50 Millionen Euro investieren will, sind solche 500.000 doch Peanuts. Das Geld könnte man etwa in die Bausumme einrechnen.

Und die Konkurrenz zum KönigPalast durch die geplante neue Mehrzweckhalle?

Houben: Die sehe ich nicht. Die Halle soll zum Beispiel für Fußballturniere von Jugendmannschaften genutzt werden. Wir bzw. der Investor hat der Stadt außerdem angeboten, sich an der Vermarktung auch vom KönigPalast zu beteiligen.

Warum nennen Sie den Investor gegenüber der Stadt nicht?

Houben: Dazu bin ich nicht befugt. In der Absichtserklärung würde er namentlich aufgeführt werden.

Glauben Sie, dass sich die Stadtspitze doch noch erweichen lassen wird?

Houben: Ich hoffe es. Wir wollen mit den Vertretern der Parteien noch einmal sprechen. Wir bieten der Stadt immerhin ein Angebot, dass sie eigentlich nicht ablehnen kann: 200 Arbeitsplätze, neue Gewerbesteuereinnahmen, Wegfall der Unterhaltkosten für die Grotenburg, die man anderen Klubs zur Verfügung stellen könnte, und und und.

Und wenn es beim Nein bleibt?

Houben: Dann ist der höherklassige Fußball für den KFC zu Ende.

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