Lokalsport Adduono: "Mein Team ist ein fragiles Gebilde"

Krefeld · Eishockey: Für den Trainer der Krefeld Pinguine gibt es noch viel Arbeit. Roos zieht ein positives Fazit der Englandreise.

Mit zwei Niederlagen im Gepäck sind die Krefeld Pinguine gestern Abend wieder in Düsseldorf gelandet. Der Sportliche Leiter der Schwarz-Gelben, Matthias Roos, zog trotzdem ein positives Fazit. "Ich bin mit dem Ablauf der Reise sehr zufrieden. Sowohl in Nottingham als auch in Cardiff war ich von der Gastfreundschaft sehr angetan. Gut gefallen hat mir auch, dass unsere Mannschaft mit viel Beifall von den einheimischen Fans empfangen wurde, wenn sie aufs Eis gekommen ist. Sportlich waren es zwei Spiele auf gutem Niveau. Wir haben es aber nicht geschafft, binnen knapp 24 Stunden zweimal unsere beste Leistung aufs Eis zu bringen. Das hat Cardiff besser gemacht, die haben ja auch einen Tag vorher gespielt. Wir hätten in beiden Spielen in Führung gehen müssen, aber da hat uns der Killerinstinkt gefehlt. Das hat Cardiff vor allem im zweiten Drittel besser gemacht", sagte Roos auf der Rückreise im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch Co-Trainer Marian Bazany war zufrieden; "Es war einen interessante Vorbereitung in Nottingham und Cardiff. Beide Mannschaften haben anders gespielt, als die Teams in der DEL. Wie wir darauf reagiert haben, das war interessant."

In beiden Spielen wurde deutlich, dass die Pinguine noch in vielen Dingen Luft nach oben haben, was auch Trainer Rick Adduono gestern bestätigte. "Wir müssen noch an vielen Dingen bis zum ersten Punktspiel gegen München arbeiten. Meine Mannschaft ist im Augenblick noch ein sehr fragiles Gebilde, was nach Gegentore förmlich in sich zusammen fällt. Zu sehen war das vor allem zu Beginn des zweiten Drittels in Cardiff, aber auch nach dem Ausgleich zum 1:1 in Nottingham. Das hängt damit zusammen, dass wir nicht nur viele Neue haben, sondern auch junge Spieler, denen die Erfahrung in der DEL fehlt."

Defizite haben die Pinguine im Augenblick auch noch im Überzahlspiel. Adduono setzt mit einem Mann mehr auf dem Eis auf vier Stürmer und einen Verteidiger, so wie es die meisten Konkurrenten in der DEL auch machen. Er setzt dabei auf die Sturmreihe Schymainski/Pietta/Müller dazu an der blauen Linie Dragan Umicevic und Kurt Davis. Die zweite Überzahlformation bildeten Trettenes/Feser/Kristiansen, an der blauen Linie agieren Nick St. Pierre und Adrian Grygiel. Im Spiel gegen Cardiff waren die Pinguine dreimal sogar mit zwei Spielern mehr auf dem Eis, wussten damit aber nichts anzufangen. Der Cheftrainer beabsichtigt im Augenblick, an diesen Formationen festzuhalten, sagt aber zum schwachen Power-Play: "Wir müssen unser Passspiel verbessern und mehr Schüsse von besserer Qualität zum Tor bringen, das wird ein Trainingsschwerpunkt in der kommenden Woche sein."

Die Umstellungen im Angriff bezeichnete Adduono als Test: "Ich wollte sehen, wie sich Dragan Umicevic nach seiner Verletzungspause an der Seite von Müller und Pietta präsentiert. Kevin Orendorz, der mir im Training und auch in den ersten beiden Tests sehr gut gefallen hat, wollte ich eine Chance in einer Reihe mit Justin Feser und Tommy Kristiansen geben." Wie seine Überlegungen im Sturm für den Test am Wochenende gegen die Kölner Haie aussehen, wollte der Übungsleiter noch nicht verraten. "Einige Spieler sind auch nach den beiden Partien vom Wochenende angeschlagen, da muss ich erst mal abwarten, wer überhaupt einsatzbereit ist." Möglicherweise nicht mitspielen kann Martin Ness. Der Deutsch-Schweizer zog sich bei einem rüden Check eines Angreifers der Cardiff Devils bereits im ersten Drittel eine schmerzhafte Oberschenkelprellung zu und konnte nicht mehr weiter spielen. Auch Mike Mieszkowski kam in den letzten 12 Minuten wegen einer Nackenprellung nicht mehr aufs Eis.

Mit dem Einsatz und der Einstellung zeigte sich der Bandenchef in beiden Spielen zufrieden: "Da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, deshalb durften die Jungs am Sonntag nach dem Spiel noch mal für zwei Stunden das Hotel verlassen um Cardiff zu erkunden." Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte sich Adduono in seinem Hotelzimmer schon mit einer Videoanalyse der Partien gegen Nottingham und Cardiff zu erkunden.

(RP)
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