Lokalsport Adler gelingt Sisyphosaufgabe nicht

Oberliga · Handball: Die Königshofer unterlagen dem Tabellenführer SG Langenfeld knapp mit 21:23.

 Tim Christall war mit vier Treffern erfolgreichster Werfer der Königshofer Adler in der Partie gegen den Spitzenreiter SG Langenfeld.

Tim Christall war mit vier Treffern erfolgreichster Werfer der Königshofer Adler in der Partie gegen den Spitzenreiter SG Langenfeld.

Foto: Thomas Lammertz

Handball-Oberligist Adler Königshof hat bei der 21:23 (12:14)-Heimniederlage gegen den Tabellenführer SG Langenfeld an Sisyphos, die Figur aus der griechischen Mythologie, erinnert. Der listige Herrscher des Königreiches Korinth erhielt aufgrund eines Verrates die Strafe, in der Unterwelt einen schweren Stein den Berg heraufzurollen. Genauso wie Sisyphos der Felsblock jedes Mal kurz vor Erreichen des Gipfels wieder hinunterrollte, kamen die Adler immer wieder an den Spitzenreiter heran - mehrmals bis auf einen Treffer, dreimal sogar zum Ausgleich - aber nie vorbei.

In der Tabelle wären die Königshofer schon froh, wenn sie den Berg zumindest sehen könnten. Als Tabellenelfter befinden sich die Königshofer fünf Spieltage vor dem Saisonende drei Ränge von den Plätzen entfernt, die am Ende die Qualifikation zur Nordrheinliga bedeuten könnten.

Umso bitterer, dass sie wieder einen oder sogar zwei mögliche "Bonuspunkte" gegen eine Spitzenmannschaft liegen ließen. Wie schon vor zwei Wochen der Vorjahres-Meister Aldekerk (27:30) rief auch der Tabellenführer aus Langenfeld nicht sein volles Potenzial ab, die Adler dagegen schon. Und die Mannschaften trafen sich in der Mitte - und zwar auf Augenhöhe.

Die Gäste-Angriffsmaschinerie um den ehemaligen Königshofer Spielmacher André Eich, der immerhin neun Treffer erzielte, kam nie auf Hochtouren. Sechs der 14 Langenfelder Treffer in der ersten Halbzeit waren Siebenmeter zu verdanken. Insgesamt bekamen die Gäste vor der Pause sieben Strafwürfe zugesprochen, die Hausherren nur einen.

Nach der Pause konnten die Königshofer in der Siebenmeter-Statistik auf 5:7 verkürzen. Die zweite Halbzeit war von beiden Torhütern geprägt. Während die Adler mit ihren Würfen immer wieder am glänzend aufgelegten Gäste-Keeper Tobias Geske scheiterten, hielt Adler-Schlussmann Nils Schmidt im Verbund mit der Abwehr seine Mannschaft im Rennen.

Zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene war beim Stand von 19:22 eine Vorentscheidung gefallen. Die Königshofer setzten danach auf eine offene Manndeckung und kamen durch zwei Treffer von Kai Wingert 40 Sekunden vor dem Ende zum 21:22-Anschlusstreffer. Doch die abschließende "Schussfalle" tappte nicht zu, Ex-Adler Eich sorgte für das 23:21.

(RP)
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