Lokalsport Adler-Überflieger müssen das Verlieren wieder lernen

Nordrheinliga · Handball: Die Mannschaft von Dirk Wolf will im zweiten Spiel den ersten Sieg. Doch in Essen hängen die Trauben durchaus hoch.

 Am Sonntag geht es für Sascha Wistuba (schwarzes Trikot) und der DJK Adler Königshof um 17 Uhr zur Zweitvertretung von TUSEM Essen.

Am Sonntag geht es für Sascha Wistuba (schwarzes Trikot) und der DJK Adler Königshof um 17 Uhr zur Zweitvertretung von TUSEM Essen.

Foto: Lammertz

Nach der Auftaktniederlage im Spiel gegen die Wölfe Nordrhein herrschte im Lager der Adler leichte Ernüchterung. Nicht unbedingt, weil die Niederlage an sich überraschend gewesen wäre. Immerhin sind sie Aufsteiger in die Nordrheinliga und müssen sich an den raueren Wind in der Liga erst gewöhnen. Doch den Jungs von Trainer Dirk Wolf ist schon anzumerken, dass sie das Gefühl der Niederlage schlicht nicht mehr kennen. Ein Jahr lang eilten sie von Sieg zu Sieg und dominierten die Oberliga fast nach Belieben. Nur eine einzige Niederlage hatten sie in dieser Zeit hinnehmen müssen. Und diese erfolgte zu einem Zeitpunkt, als es bereits um gar nichts mehr ging und die Spannung nach der Osterpause komplett abgefallen war.

Nun also muss die Mannschaft wieder lernen, mit Rückschlägen umzugehen. Das aber wird ohne Frage schnell der Fall sein. Der Trainer ist entsprechend auch nicht besorgt, sondern sieht die Niederlage auf eine Art sogar als heilsam an. "Wir haben wenige Fehler gemacht, aber es waren die gleichen, die wir schon im vergangenen Jahr immer wieder gemacht haben. Ich habe den Jungs gesagt, dass es jetzt nicht mehr so leicht wird, das wegzustecken. Das konnten sie jetzt sehen und am eigenen Leib erfahren", sieht der Coach durchaus auch einen positiven Lerneffekt in der Niederlage.

Dabei war aber auch deutlich zu sehen, dass die jungen Königshofer keineswegs das unterlegene Team waren. Sie waren mit dem Gegner auf Augenhöhe und hatten Pech mit Schiedsrichterentscheidungen. Das bestätigten auch die Teilnehmer eines Schiedsrichterlehrganges, die das Spiel verfolgten. Gerade eine ziemlich fragwürdige Strafzeit gegen Robin Spickers kurz vor der Pause ließ das Spiel kippen. Doch auch das gehört zum Lernprozess in der neuen sportlichen Umgebung dazu. Entsprechend fährt die Mannschaft durchaus selbstbewusst nach Essen, wo es am Sonntag um 16 Uhr zur Zweiten von TUSEM Essen geht. Der Gegner hat ein sehr junges, schnelles Team, in dem viele Spieler auch schon Erfahrungen in der ersten Mannschaft, sprich in der zweiten Bundesliga, sammelten. Es ist also durchaus eine Herausforderung für die Adler. Zumal Essen in der Vorsaison der Nordrheinliga lange oben mitspielte und erst im Endspurt der Saison noch vom zweiten Platz, den sie über fast die gesamte Spielzeit innehatten, abrutschte. Es wird also ein harter Test für die Krefelder. Doch das ist nach einem Aufstieg wahrlich keine Seltenheit.

(RP)
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