Handball Adler zieht mit Oppum nach Punkten gleich

Verbandsliga · Handball: Die Königshofer gewann das Spitzenspiel zwischen dem Zweiten und dem Vierten mit 28:22. Oppums Trainer Ljubomir Cutura war entsprechend enttäuscht über die Darbietung seiner Mannschaft im Krefelder Stadtduell.

 Jannik Wandler (am Ball) war mit neun Treffer der erfolgreichste Werfer der Adler Königshof, die sich mit 28:22 überraschend deutlich gegen den TV Oppum durchsetzten.

Jannik Wandler (am Ball) war mit neun Treffer der erfolgreichste Werfer der Adler Königshof, die sich mit 28:22 überraschend deutlich gegen den TV Oppum durchsetzten.

Foto: Thomas Lammertz

Zweiter gegen Vierter - im Lokalduell zwischen der Reserve der DJK Adler Königshof und dem TV Oppum ging es bei weitem nicht nur ums Prestige. Vielmehr bot die Tabellenkonstellation der Verbandsliga reichlich Brisanz. Mit einem 28:22 (12:13) Heimsieg zogen die Adler punktetechnisch mit dem hochgehandelten Aufstiegskandidaten aus Oppum gleich.

Nach den Niederlagen gegen die Mitfavoriten aus Neukirchen und Vorst unterstrich der Aufsteiger diesmal eindrucksvoll, dass er auch in Spitzenspielen eine tragende Rolle übernehmen kann. "Ich würde uns zwar noch nicht als Spitzenteam sehen, aber wir haben uns die Formulierung Top-Spiel mit der Leistung der vergangenen Wochen hart erarbeitet", sagte Trainer Ron Andrae. Während für die Gastgeber nach 60 packenden Minuten also die angenehme Erkenntnis blieb, die Schwergewichte der Liga gewaltig ärgern zu können, kehrt bei den stark gestarteten Oppumern nach der zweiten Niederlage in Folge erst einmal Ernüchterung ein.

Auf beiden Seiten hatte sich im Vorfeld der Begegnung die Personalsituation entspannt. Mit dem Oppumer Martin Prondzynski und Adler-Routinier Paul Küpper standen die beiden Abwehreckpfeiler ihren Teams wieder zur Verfügung. Und Letztgenannter hätte beinahe für einen Traumstart der Hausherren gesorgt, als er beim Stand von 2:1 zweimal in Folge gedankenschnell einen Angriff abfing, den darauffolgenden Alleingang jedoch leichtfertig vergab. So dauerte es eine Weile, bis die beiden Kontrahenten ihren Rhythmus gefunden hatten. Intensive Zweikämpfe bestimmten fast schon erwartungsgemäß das Geschehen. Entschlossen, aber keinesfalls überhart, war auch eine Abwehraktion von Arne Thelen in der zwölften Minute, die eine Rote Karte nach sich zog. Fassungslosigkeit machte sich auf der Adler-Bank und den Zuschauerrängen breit. Dies war der Auftakt zu einigen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen, die zu zahlreichen Diskussionen und Hektik auf dem Spielfeld führten. Selten waren beide Mannschaften komplett, womit die erste Hälfte zu einem Über- bzw. Unterzahl-Training verkam, bei dem sich die Stadtrivalen auf absoluter Augenhöhe begegneten.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann sichtbar mehr Fahrt auf. Gerade die Gäste wirkten in ihren Aktionen zunächst wesentlich zielstrebiger und facettenreicher. Innerhalb von zehn Minuten zog der Altmeister auf 15:19 davon, und schien auf dem besten Weg zur gewohnten Stabilität. Aber weit gefehlt. Die Adler trumpften jetzt erst richtig auf und kämpften sich mit beachtlicher Selbstverständlichkeit zurück. Als Küpper in der 49. Minute mit dem 20:19-Führungstreffer endgültig die Wende einleitete, stand die Halle Kopf. Die Aufholjagd zeigte Wirkung bei den Gästen, denen plötzlich nichts mehr gelang und die in der Schlussphase ideenlos agierten.

"Kompliment an meine Mannschaft. Wir sind in beeindruckender Manier ins Spiel zurückgekommen", lobte Trainer Ron Andrae, und auch Oppums Trainer Ljubomir Cutura fand ehrliche Worte: "Die Niederlage ist verdient. Die Leistung in der Offensive war phasenweise nicht verbandsligareif."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort