Lokalsport Antonia Roessli erhält ein Stipendium in den USA

Tennis · Die 17-jährige Tennisspielerin des HTC Blau-Weiß Krefeld tritt im August ein vierjähriges Auslandsstudium an.

Auf zu neuen Ufern. Das freilich ohne gleich alle Brücken hinter sich abzureißen. Aber für ihr jugendliches Alter von dann gerade mal 18 Jahren letztlich doch in einem radikalen Schnitt und gewaltigen Schritt. Die in St.Tönis wohnhafte und für den HTC Blau-Weiß Krefeld spielende Deutsch-Schweizerin Antonia Roessli geht ab August 2018 für vier Jahre nach Thibodaux im US-Bundesstaat Louisiana. Pate steht dabei ihr überdurchschnittliches Talent für diesen Ballsport.

Die Schülerin des Michael-Ende-Gymnasiums und kommende Abiturientin erhält an der Nicholls-State-University bei ihrem Psychologiestudium ein Voll-Stipendiat. Dieses Rund-um-sorglos-Paket umfasst neben den Studienkosten gemeinsam mit einer Kommilitonin sowie Kameradin aus dem Tennis-Team eine Wohnung auf dem Campus mit eigenem Wohn-/Arbeits-/Schlafzimmer und täglich drei Mahlzeiten in der Mensa. Und, man lese und staune, im Land des Sportartikel-Giganten Nike die gesamte Ausrüstung von Adidas zum Nulltarif.

Selber aufkommen muss sie für die Krankenversicherungsbeiträge und natürlich das Taschengeld. Dafür befindet sich in der Hinterhand eine Ausbildungsversicherung, die am 19. Juli mit Vollendung des 18. Lebensjahres fällig wird. Neben den Vorlesungen und Klausuren besteht der Tagesablauf aus einem vielseitigen dreistündigen Training (Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination, Fitness, Schlagrepertoire). Während der Freiluftsaison von Januar bis in den Mai stehen an den Wochenenden ein bis zwei Teamwettbewerbe (vier Einzel, zwei Doppel) auf dem Programm.

Antonia ist die einzige Deutsche in dem achtköpfigen Multi-Kulti-Kader. Sprachlich wird sie dem Anforderungsprofil für dieses Auslandsstudium mit dem Zusatzfach Sport gerecht. Die sprachbegabte 17-Jährige beherrscht dank des bilingualen Systems an ihrer Schule Englisch nahezu perfekt in Wort und Schrift. Dazu noch passabel Französisch. Durchaus in diesem Landstrich von Vorteil, wie schon der Name der beschaulichen 14.500 Einwohner zählenden Universitätsstadt 120 Kilometer südwestlich von New Orleans verheißt.

Gleichwohl wird der Teenager klimatisch (tropische Temperaturen), kulturell und in puncto Intensität auch sportlich absolutes Neuland betreten. Aber sie weiß selbstverständlich, auf was sie sich da einlässt und freut sich auf diese Herausforderung, "die mich persönlich und sportlich sicherlich weiterbringen wird". Die Uni ist bereits in Vorfreude auf sie, veröffentlichte Ende November einen Beitrag mit Bild von der Unterzeichnung des Stipendium-Vertrages auf dem eigenen Internet-Portal.

Versteht sich, dass Antonias Kontakt zur Heimat auch über die modernen Kommunikationsmedien hinaus nicht versiegen wird. Die bei der Lufthansa am Flughafen Düsseldorf beschäftigte Mama macht es möglich, dass der Pendelverkehr in den Semesterferien dank veritabler Familienrabatte auf den Ticketpreis finanziell nicht ausufert. Zeitlich machbar, dass die Nr.2 der 1. Damen von Blau-Weiß und amtierende Bezirksmeisterin in der offenen Klasse (da war sie noch 16) hierzulande die Medensaison spielt.

Schließlich will und muss sie in Übung bleiben. Denn bekanntlich macht nur die den Meister.

(RP)
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