Lokalsport Ausschreitungen rund ums KFC-Spiel

Krefeld · Fußball: Rund um die Partie gegen Rot-Weiß Essen am Freitagabend gingen seitens der Polizei dem KFC Uerdingen zugeordnete Risikofans aus Österreich und den Niederlanden massiv gegen die Einsatzkräfte der Bundespolizei vor.

Der Fan-Block des KFC Uerdingen bei der Partie in Essen. Vorne am Stahlzaun hängt eine Fahne mit der Aufschrift Graz. Laut Bundespolizei seien Risikofans aus Österreich und den Niederlanden an den Ausschreitungen rund um das Regionalliga-Spiel beteiligt gewesen.

Der Fan-Block des KFC Uerdingen bei der Partie in Essen. Vorne am Stahlzaun hängt eine Fahne mit der Aufschrift Graz. Laut Bundespolizei seien Risikofans aus Österreich und den Niederlanden an den Ausschreitungen rund um das Regionalliga-Spiel beteiligt gewesen.

Foto: Samla

Die Auswärtspartie des KFC Uerdingen bei Rot-Weiß Essen am Freitag Abend ist von erheblichen Ausschreitungen bei der An- und Abreise überschattet worden. Wie die Bundespolizei in St. Augustin am Samstag mitteilte, sollen wohl aus Graz in Österreich sowie aus dem niederländischen Venlo stammende so genannte Risikofans maßgeblich in die Vorfälle verwickelt gewesen sein. Diese Fans ordnet die Bundespolizei als Anhänger des KFC Uerdingen ein. Besonders ärgerlich: Der KFC hat auf das Verhalten dieser Leute außerhalb des Stadions keinen Einfluss - der dadurch entstehende Ruf aber fällt freilich auf den Verein zurück.

Die Bundespolizei schildert die Vorfälle wie folgt: Bei der Hinreise hätten Einsatzkräfte rund 160 dem KFC zugeordnete Fans vom Krefelder Hauptbahnhof in Richtung Essen begleitet. Unter diesen hätten sich sowohl österreichische (Graz) als auch niederländische (Venlo) Risikofans befunden. Während der Zugfahrt seien die Einsatzkräfte durch einen Fan beleidigt worden. Als die Identität des Mannes beim Umstieg im Duisburger Hauptbahnhof festgestellt werden sollte, hätten sich sofort weitere Fans gegen die Bundespolizisten solidarisiert und diese mit Glasflaschen und anderen Gegenständen angegriffen. Hierdurch wurden zwei Bundespolizisten durch Wurfgeschosse am Kopf verletzt. Die Polizei sei daraufhin mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Randalierer vorgegangen. Nachdem Fußballfans einen Regionalexpress in Richtung Essen nutzten, habe ein unbekannter Tatverdächtiger die Notbremse gezogen. Dadurch verzögerte sich die Weiterfahrt um etwa 40 Minuten. Im Zug hätten sich weitere Aggressionen gegen die Bundespolizei ergeben. Ein männlicher Fan habe laut Bundespolizei sogar andere Fans aufgefordert, gewaltsam gegen die Einsatzkräfte im Zug vorzugehen.

Nachdem der Zug im Mülheimer Hauptbahnhof stoppte, habe eine Gruppe von 55 Fans, welche laut Bundespolizei zuvor an den Ausschreitungen beteiligt war, den Zug verlassen und sei per S-Bahn 1 weiter nach Essen gefahren. Dabei wurden sie durch Bundespolizisten begleitet.

Auf Grund der erheblichen Ausschreitungen wurde im Essener Hauptbahnhof von 55 Risikofans die Identität festgestellt. Während der Maßnahmen sei aus den Reihen der wartenden Fans erneut Glasflaschen auf die Einsatzkräfte geworfen worden. Ein Tatverdächtiger wurde dabei festgenommen. Auch bei der Abreise aus Essen sei es durch Problemfans, die die Polizei ebenfalls dem KFC zuordnet, erneut zu Gewalt gekommen. So sei ein Hundeführer der Bundespolizei attackiert worden. Nur durch Unterstützung weiterer Hundeführer und dem Einsatz von Pfefferspray, Schlagstock und drei Diensthunden sei es den Beamten gelungen, diese Angriffe abzuwehren.

Auf dem Bahnsteig hätten weitere Problemfans die Konfrontation mit abreisenden Essener Fans gesucht. Laut Polizei hätten sie die Gleisanlagen durchquert, um auf den gegenüberliegenden Bahnsteig zu gelangen. Daraufhin wurden die betroffenen Gleise für den Zugverkehr gesperrt. Erneut setzte die Bundespolizei Schlagstock und Pfefferspray ein, um die dem KFC zugeordneten Fans aus den Gleisanlagen zu drängen. Dabei wurde ein Bundespolizist mit einem Fußtritt angegriffen, fiel vom Bahnsteig in die Gleisanlagen und verletzte sich leicht am Rücken. Ein 52 Jahre alter Krefelder, der sich an laut Polizei an den Auseinandersetzungen beteiligt hatte und die Einsatzkräfte tätlich angegangen sei, sei bei seinem Angriff zu Boden gegangen. Auf Grund seiner Kopfverletzungen sei er in eine Essener Klinik eingeliefert worden. Da sich mittlerweile auch Essener Problemfans an den Auseinandersetzungen beteiligten hätten und immer wieder die Konfrontation suchten, seien die Einsatzkräfte auch gegen diese vorgegangen und hätten sie immer wieder mit Pfefferspray und Schlagstöcken zurückgedrängt.

(RP)
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