Tennis Bärenstarker Alund führt HTC zum zweiten Sieg

Bundesliga · Tennis: Mit dem 4:2-Erfolg in Mannheim macht der HTC Blau-Weiß Krefeld einen weiteren Schritt zum Verbleib in der Bundesliga.

 Mit seinem überraschend deutlichen Zwei-Satz-Sieg gegen den früheren deutschen Daviscup-Spieler Benjamin Becker gelang Krefelds Argentinier Martin Alund der Punkt zum 2:2 nach den Einzeln gegen Mannheim.

Mit seinem überraschend deutlichen Zwei-Satz-Sieg gegen den früheren deutschen Daviscup-Spieler Benjamin Becker gelang Krefelds Argentinier Martin Alund der Punkt zum 2:2 nach den Einzeln gegen Mannheim.

Foto: lothar strücken

Der HTC Blau-Weiß Krefeld hat gestern seinen zweiten Saisonsieg in der Tennis-Bundesliga gefeiert. In Mannheim siegten die Merkel-Schützlinge mit 4:2. Nach den Einzeln hatte noch 2:2 gestanden. Damit schob sich Krefeld an Neuss und Mannheim vorbei und ist nun Tabellensechster.

Zu Beginn der Einzel sah es zunächst gar nicht gut aus für den HTC Blau-Weiß. Mannheims Björn Phau ließ dem für Krefeld spielenden Italiener Renzo Olivo, der am Freitag noch zwei Siege eingefahren hatte, wenig Chancen beim 6:2, 6:4. Und auch der Österreicher Gerald Melzer siegte gegen Krefelds Alessandro Gianessi (Italien) bei dessen Debüt für Krefeld glatt in zwei Durchgängen. Doch dann startete Blau-Weiß in Person von Pablo Gablon zur Aufholjagd. Der Spanier rang an Position vier Martin Fischer in umkämpften zwei Sätzen 7:5, 7:6 nieder und wehrte im zweiten Satz sogar zwei Satzbälle gegen sich ab.

Im Spitzeneinzel schlug derweil die Stunde von Martin Alund, der am Freitag sich schwer tat, ins Spiel zu finden und sein Einzel verloren hatte. Der Argentinier in Krefelds Diensten hatte es gegen den ehemaligen Daviscup-Spieler Benjamin Becker zu tun, der in der Weltrangliste auf Rang 99 geführt wird. Für Schlagzeilen hatte der Deutsche im Jahr 2006 gesorgt. Seinerzeit spielte er bei den US Open, traf dort auf einen gewissen André Agassi – und besiegte den heutigen Ehemann von Deutschlands wohl erfolgreichster Tennisspielerin, Steffi Graf, in vier Sätzen. Agassi beendete nach der Partie seine Karriere - allerdings nicht aufgrund der Niederlage, sondern hatte es der Amerikaner aus Las Vegas bereits vor dem Turnierbeginn kundgetan.

Jedenfalls: Alund, der elf Ränge tiefer eingestuft ist als sein Gegenüber, war von Beginn an voll dabei und lieferte sich im ersten Durchgang einen harten Kampf mit Becker, setzte sich aber am Ende mit 7:5 durch. Mit dem Gewinn des ersten Satzes schien der Widerstand Beckers gebrochen. Alund zog auf 5:2 davon, Becker hatte Aufschlag - und gab das Spiel sogar zu Null ab. Das bedeutete den Punkt zum 2:2-Ausgleich nach den Einzeln, und für Blau-Weiß war wieder alles drin.

Krefelds Teamchef Olaf Merkel entschied sich, im Doppel auf Gianessi zu verzichten und stellte dafür mit Antal van der Duim nicht nur einen ausgeruhten Spieler, sondern auch einen Spezialisten an die Seite von Martin Alund im Spitzendoppel gegen Phau/Stadler. Mannheim setzte auf das zweite Doppel, so dass es Renzo Olivo und Pablo Galdon mit Martin Fischer und Marc Lopez zu tun bekamen - Letztgenannter ist die Nummer vier in der Doppel-Weltrangliste, gehört zu Spaniens Daviscup-Team und gewann noch zu Junioren-Zeiten in Paris den Doppeltitel bei den French Open.

Beide Partien verliefen eng. Van der Duim und Alund schafften im ersten Satz bei einer 4:3-Führung das Break und holten den Satz mit 6:3. Olivo und Galdon hingegen gaben den ersten Durchgang mit 5:7 ab. Und Krefelds Spitzendoppel setzte nach und holte auch den zweiten Satz. Damit war schon klar, dass mindestens eins Zähler herausspringen würde. Olivo und Galdon fuhren Satz zwei nach Hause, so dass die Entscheidung über den Gesamtsieg im Champions-Tiebreak fallen musste. Der entwickelte sich zu einem Krimi. Krefeld zog auf 7:5 davon, dann führte Mannheim mit 8:7, ehe die beiden Blau-Weißen mit drei Punkten in Serie den Sieg und damit den zweiten Saisonerfolg machten.

(RP)
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