Lokalsport Bayers Wasserballerinnen hoffen wieder auf die Teilnahme an Olympia 2016

Wasserball · Der SV Bayer Uerdingen stellt ein Großteil der deutschen Nationalmannschaft, die bei der EM als Achter die Teilnahme am Olympia-Qualifikationsturnier verpasst hatte. Jetzt gibt es eine zweite Chance, doch noch nach Rio zu fahren.

Die Wasserballerinnen des SV Bayer Uerdingen sind trotz ihrer anhaltenden Erfolge auf nationaler Ebene als Deutscher Meister und Pokalsieger der vergangenen Jahre nicht unbedingt glücklich mit ihrer derzeitigen Situation. Die Mannschaft vom Trainergespann Pia Schledorn und Sybille Kaisers dominiert das Spielgeschehen in der Bundesliga zwar wieder nach Belieben, da in dieser Spielzeit die Liga aber nur aus sechs Vereinen besteht, kommt es auch mal vor, dass es eine große Pause zwischen den Spielen gibt. Dementsprechend haben sie sich beim SV Bayer Gedanken gemacht, wie diesem Missstand Abhilfe geschaffen werden kann. Eine Idee ist, sich regelmäßig mit internationalen Gegnern zu treffen um gegeneinander zu spielen.

"Wir haben mit Eindhoven Gespräche aufgenommen. Die Niederländer haben generell starke Teams, und um in der Euro-League bestehen zu können, müssen wir gegen stärkere Mannschaften spielen", sagt Sybille Kaisers. Ihre Kollegin Pia Schledorn ist sich allerdings sicher, dass bei einer vernünftigen Vorbereitung auf die Europaliga auch die nächste Runde geschafft worden wäre - so ereilte für Bayer nach drei Niederlagen in drei Spielen bereits das frühe Aus. "Ein Großteil der Mädels ist ja erst eine Woche von der Europameisterschaft in Serbien zurück gekommen. Da blieb nur wenig Zeit, zumal die alle noch die schweren EM-Spiele in den Knochen hatten", sagt Schledorn.

Hinzu kommt die Enttäuschung, dass mit Platz acht eigentlich das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Rio verpasst wurde. Eigentlich deswegen, weil Deutschland jetzt für das Turnier vom 21. bis zum 28. März in Gouda/Niederlande nachnominiert wurde. Möglich wurde dies erst, weil sich Mitte des Monats fünf Sportlerinnen der kubanischen Wasserball-Nationalmannschaft absetzten und ihr mexikanisches Trainingslager, was zur Vorbereitung auf Gouda diente, ohne Genehmigung in Richtung USA verließen. Kuba verzichtete daraufhin auf den Start, Deutschland rückte als EM-Achter nach.

Die Chancen, einen der vier freien Plätze für Rio zu ergattern, sind allerdings sehr schwer. Gespielt wird in zwei Sechsergruppen mit anschließender Play-off-Runde. Die Gegner heißen in der Gruppe B heißen Frankreich, Italien, Neuseeland, Russland und Niederlande. Damit geht schon einmal der Wunsch nach starken Gegnern unter Wettkampfbedingungen in Erfüllung. Wer allerdings von den Seidenstadtgirls mit dabei sein wird, entscheidet sich erst am kommenden Montag. Dann will Bundestrainer Milos Sekulic den Kader dazu bekannt geben.

Für den nach der EM abermals stark verjüngten Kader des Krefelder Bundestrainers stellt die Teilnahme eine weitere exzellente Möglichkeit dar, wichtige Erfahrungen im internationalen Vergleich mit Top-Nationen zu sammeln: "Wir freuen uns sehr, dass wir nochmal die Gelegenheit bekommen, uns in Gouda mit den besten Mannschaften der Welt zu messen. Unser junges Team muss jede Chance nutzen, wichtige Erfahrungen auf dem Weg nach Tokio zu sammeln."

Durch die Teilnahme der Frauen am Turnier in den Niederlanden steht zudem fest, dass der DSV die Olympiaqualifikation mit beiden Nationalmannschaften bestreiten wird. Deutschlands Wasserball-Männer hatten sich in Belgrad direkt für das finale Ausscheidungsturnier um die letzten Olympia-Tickets qualifiziert. Dieses wird vom 3. bis 10. April im italienischen Triest ausgetragen.

(RP)
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