Gestern informierte der HTC Blau-Weiß die lokalen Medienvertreter über den aktuellen Stand der Vorbereitung und die Erwartungen für acht Punktspiele. "Uns steht wieder eine hochinteressante Zeit bevor, auf die sich alle freuen können", sagte der 1. Vorsitzende Hajo Ploenes. Die Vorfreude im Lager der Blau-Weißen und bei den echten Fans am Niederrhein ist schon seit der Teampräsentation Ende März sehr groß. Für Olaf Merkel, der bereits seit 47 Jahren als Spieler, Trainer und Teamchef das Bundesliga-Geschäft wie seine Westentasche kennt, geht am 9. Juli die stärkste Liga der Welt an den Start: "Alleine 27 Spieler aus den Top-100 der Weltrangliste sind gemeldet. Dazu kommen noch 25 Akteure von Rang 100 bis 150. Eigentlich spielen wir nicht nur den Deutschen Meister aus, sondern auch den Weltmeister."

Nachdem im Stadtwald das Abstiegsgespenst schon lange kein Zuhause mehr hat, zählt Krefeld mittlerweile zur Crème de la Crème der Liga. Von den neuen Vereinen rechnen sich sieben Titelchancen aus. Der HTC wird von vielen Experten in einem Atemzug mit BW Halle, Kurhaus Aachen, Gladbach und GW Mannheim genannt. "Darüber freuen wir uns und würden den Meisterpokal auch gerne von Gladbach übernehmen. Aber unsere Ambitionen gehen nicht direkt dahin. Da müsste schon viel zusammen passen. Wir möchten unseren Zuschauern wieder Events auf Weltklasseniveau bieten, für die mittlerweile Sieg oder Niederlage nicht mehr entscheidend ist. Sie wollen tolles Tennis sehen. Und das können wir garantieren", sagte Merkel.

Dass der Teamchef bei der Spielerauswahl erneut ein glückliches Händchen bewies, zeigen die jüngsten Ergebnisse seiner Schützlinge. Allen voran sorgte Neuzugang Marco Cecchinato in den vergangenen Wochen für Furore. Der 24-jährige Italiener ist auf dem Weg zurück in die Top-100, wo er bereits 2015 auf Position 82 stand.

Im Winter wurde er im Aufgebot der Krefelder vom Ranking her noch auf Platz zehn geführt. Mittlerweile nimmt er Position drei ein und ist für das Auftaktspiel gegen den Meister eingeplant. Wenn alles nach Plan läuft, wollen die Krefelder ihre vier besten Spieler aufbieten. Neben Cecchinato sind das Paolo Lorenzi, Horacio Zeballos und Facundo Bagnis. Olaf Merkel geht davon aus, dass dieses Quartett die erste Woche des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon nicht überstehen wird: "Gras ist nicht gerade der Lieblingsbelag dieser Spieler." Das bestätigte zum Beispiel Krefelds Nummer 1 Paolo Lorenzi, der beim Turnier im westfälischen Halle in der ersten Runde ausschied und selbst in dieser Woche beim Gras-Turnier im türkischen Antalya auch als an Nummer eins gesetzter Spieler gleich in der ersten Runde ins Gras beißen musste.

Im Internet können alle vier Heimspiele des HTC Blau-Weiß Krefeld per Livestream unter www.tennisdeutschland.tv verfolgt werden.