Tennis Blau-Weiß startet mit einem Unentschieden

Bundesliga · Tennis: Zum Auftakt der Saison trennte sich Krefeld von Köln 3:3. Die Entscheidung fiel im zweiten Doppel im Champions-Tiebreak.

 Krefelds Luca Vanni (rechts) unterlag gegen den Deutsch-Jamaikaner Dustin Brown, der unter der Woche beim Turnier in Wimbledon mit seinem spektakulären Sieg gegen Rafael Nadal für viel Furore gesorgt hatte.

Krefelds Luca Vanni (rechts) unterlag gegen den Deutsch-Jamaikaner Dustin Brown, der unter der Woche beim Turnier in Wimbledon mit seinem spektakulären Sieg gegen Rafael Nadal für viel Furore gesorgt hatte.

Foto: Rainer Dahmen

Der HTC Blau-Weiß Krefeld ist mit einem unglücklichen Unentschieden beim Aufsteiger Kölner THC Stadion Rot-Weiß in die Saison in der Tennis-Bundesliga gestartet. Die Partie war nach den Einzeln ausgeglichen, so dass die Entscheidung über den Spielausgang in den beiden Schlussdoppeln fiel. Kleines Kuriosum am Rande: Gegen den gleichen Verein, nur eben gegen die Hockey-Abteilung, hatte der Crefelder HTC am Samstag das Halbfinale in der Endrunde um die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft in Hamburg verloren.

Teamchef Olaf Merkel hatte einen ganz starken Kader in Köln aufgeboten: Mit den Italienern Paolo Lorenzi und Luca Vanni, Joao Souza (Brasilien) und Horacio Zeballos (Argentinien) schlugen vier der Top-Sechs der Krefelder in der Domstadt auf. Die Gastgeber aus Köln hatten mit einem Spieler in ihren Reihen aufgewartet, der sich in dieser Woche in Wimbledon ganz massiv in die Öffentlichkeit gespielt hatte: Der Deutsch-Jamaikaner Dustin Brown, der unter der Woche noch Rafael Nadal beim wichtigsten Tennisturnier der Welt ausgeschaltet hatte (dort aber am Samstag gegen den Serben Viktor Troicki 4:6, 7:6 (7:3), 4:6, 3:6 unterlag), schlug für seinen Club gegen Blau-Weiß Krefeld auf. Er müsse eben seinen Verpflichtungen nachkommen, sagte Brown, der quasi aus der Dusche heraus den Flieger zurück nach Köln genommen hatte, um rechtzeitig sielen zu können, daran ändere auch sein sensationeller Sieg gegen Nadal nichts.

"Viele von uns haben Verpflichtungen, ich muss das Gesamtbild im Auge behalten." Von Beginn an sei geplant gewesen, dass er nach seinem Wimbledon-Aus nach Köln fliege, um beim Bundesliga-Auftakt dabei zu sein. Die Gründe dafür sind ziemlich simpel: "Wenn du bei einem Challenger, zum Beispiel in Italien, in der ersten Runde verlierst, bekommst du 300 Euro minus 30 Prozent Steuern", sagte Brown: "Und ihr könnt ja nachschauen, was ein Flug von Frankfurt nach Italien kostet." Mit dem Wimbledon-Preisgeld von 77.000 Pfund (ca. 108.000 Euro) kann er nun immerhin beruhigt in den Saisonendspurt gehen. Für ihn und seinen Verein hatte sich jedenfalls der Aufwand gelohnt: Gegen Luca Vanni siegte der vom Ligakollegen Gladbacher HTC nach Köln gewechselte Brown recht glatt in zwei Sätzen und sorgte damit vor 1000 Besuchern für die zwischenzeitliche 2:1-Führung der Kölner.

Zwei Matches waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausgetragen worden. Neuzugang Horacio Zeballos hatte gegen Julian Reister ziemlich schnell den Sack in zwei Sätzen zugemacht und damit Krefeld zunächst mit 1:0 in Führung gebracht. Pech hatte hingegen Joao Souza im zweiten Einzel, der bei seinem Debüt für Krefeld zwar den ersten Satz gewann, dann den zweiten abgab und erst im dritten Satz im Champions-Tiebreak mit 6:10 den Kürzeren gegenüber Benoit Paire (Frankreich) zog. Für Krefelds zweiten Einzelpunkt sorgte Lorenzi mit seinem Zwei-Satz-Sieg gegen den Niederländer Kimmer Coppejans.

Somit ging es also beim Stand von 2:2 in die Doppel. Olaf Merkel setzte dabei auf die Paarungen Joao Souza mit Horacio Zeballos (gegen Benoit Paire / Dustin Brown) und Paolo Lorenzi mit Luca Vanni, die es mit Kimmer Coppejans und Oscar Otte zu tun bekamen. Während im ersten Doppel Krefeld in zwei Sätzen die Oberhand behielt, musste das zweite Doppel das Spiel unterbrechen - ein heftiger Regenguss ging über die Anlage in Köln hernieder. Anschließend gelang Krefeld der Satzausgleich, doch im Champions-Tiebreak siegte das Kölner Duo.

(RP)
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