Lokalsport CHTC feiert größten nationalen Erfolg

Hockey · Morgen jährt sich zum zehnten Mal der Gewinn der Deutschen Feldhockey-Meisterschaft. Der Titel läutete eine Ära ein, in denen der Club alles gewann, was es auf Vereinsebene zu gewinnen gibt. Daran erinnert das "Hockey go on" 2016.

Es ist das Jahr 2006. Ganz Deutschland liegt sich im Zuge des Sommermärchens im Fußball in den Armen. Dritter wird die Auswahl von Trainer Jürgen Klinsmann bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Es ist aber auch das Jahr, in dem der Crefelder HTC die erfolgreichste Zeit seiner Vereinsgeschichte feiert - im Hockey allerdings. Morgen exakt vor zehn Jahren nämlich gewann die Auswahl von Trainer Dietmar Alf zum ersten und bislang einzigen Mal die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft. 7:1 gewann der CHTC am 25. Juni 2006 gegen die Stuttgarter Kickers. Damit läutete die Mannschaft eine Ära ein, in der das Team aus Krefeld jeden Titel gewann, den es im Vereinshockey zu gewinnen gibt.

Das Team um die Brüder Timo und Benny Wess, Matthias und Tim Witthaus sowie den überragenden Torhüter Christian Schulte gewann nach dem Erfolg im Mönchengladbacher Hockey-Park, in dem inzwischen auch noch ab und an Hockey gespielt wird (stattdessen sind dort viele Open-Air-Konzerte), im niederländischen Bloemendaal den Europapokal der Landesmeister im Feld, holte anschließend auch noch den Deutschen Meistertitel in der Halle und setzte mit dem Gewinn des Europapokal der Landesmeister im Hallenhockey im schottischen Perth noch selbst die Krone auf.

Zehn Jahre ist dies nun her. Spieler wie der deutsche Rekordnationalspieler Matthias Witthaus wurden seither mehrfach Olympiasieger. Christian Schulte, seinerzeit als bester Torhüter der Endrunde ausgezeichnet, ist im sportlichen Ruhestand. Und der CHTC selbst knüpfte an diese herausragende Phase nicht noch einmal an - zumindest nicht in dieser Größenordnung. Doch die Erinnerung bleibt, und weil man im CHTC neben Hockey spielen auch ziemlich gut feiern kann, wird dies morgen zum zehnjährigen Jubiläum auch zünftig getan: "Bis der Arzt kommt", prophezeit Robert Haake, seinerzeit Teammanager der erfolgreichen Mannschaft und heute federführender Organisator der Meisterparty. "Wir haben wegen des Jubiläums extra unser traditionelles ,Hockey go on' auf diesen frühen Sommertermin vorgezogen", sagt er weiter. "Fast das komplette Meisterteam und viele Ehrengäste werden vor Ort sein."

Hockey gespielt wird übrigens auch. Um 18 Uhr tritt das Meisterteam 2006 gegen die aktuelle Bundesliga-Mannschaft des CHTC an. "Die wollen beweisen, dass sie noch nichts verlernt haben", verspricht Haake. Ein Spieler hat sich noch nicht entschieden, in welchem Trikot er auflaufen soll. Denn der aktuelle Kapitän des Krefelder Bundesligateams und Nationalspieler Linus Butt gehörte damals als hoffnungsvoller Nachwuchsspieler schon zum CHTC-Bundesligateam. Die Begegnung wird, wie es beim Hockey international üblich ist, in sogenannte "Quarter" unterteilt. Diese Viertel dauern jeweils 15 Minuten. "Das haben wir deshalb gemacht, damit unsere beiden "Field-Reporter" Tommy Kalda und Rolf Frangen mehr Zeit haben die Akteure beider Mannschaften zu interviewen", erklärt Robert Haake.

Um 20:30 wird dann noch einmal an die Meisterschaft erinnert. Das damalige Team, die Trainer und Betreuer werden präsentiert. Das Hockey Go On startet bereits um 14:00 mit einem Spendenlauf zu Gunsten der Aktion "Hockey Village India". "Mit dem Geld unterstützt der CHTC das Projekt von Andrea Thumshirn, die in diesem Jahr zwei indischen Hockeyspielern einen zweimonatigen Aufenthalt beim CHTC ermöglicht. Das Geld wird für eine vernünftige Schulausbildung der indischen Kinder im Hockey Village India dringend benötigt und deshalb wäre es schön, wenn möglichst viele Kinder und Erwachsene am Spendenlauf teilnehmen, die Startgebühr geht an das Hockey Village India", erläutert Perdita Michler vom Crefelder HTC. Ein offizielles Ende dieser Hockey-Party ohne Grenzen gibt es übrigens nicht. Auch das war vor zehn Jahren schon mal so.

(RP)
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