Goran Sopov "Das ist keine normale Situation."

Krefeld · Goran Sopov übernimmt das Traineramt beim Handball- Nordrheinligisten Königshof. Er muss ein völlig neues Team bauen.

 Goran Sopov ist der neue Trainer der Adler Königshof. Ab Sommer trainiert der Ex-Internationale für Mazedonien den Nordrhein-Ligisten.

Goran Sopov ist der neue Trainer der Adler Königshof. Ab Sommer trainiert der Ex-Internationale für Mazedonien den Nordrhein-Ligisten.

Foto: RP-Archiv; Rütten

Goran Sopov ist nicht zu beneiden. Im Sommer kehrt er nach fünf Jahren als Trainer zu den Adlern Königshof zurück. Dabei übernimmt der 48 Jahre alte Mazedonier ein Team, das nach der Saison komplett zerfallen wird. Nur ein Spieler bleibt, 13 Neuzugänge müssen integriert werden. Sven Schalljo sprach mit dem Rückkehrer über die schwere Aufgabe und die Aussichten.

Herr Sopov, Sie haben kürzlich in Königshof unterschrieben. Es wird ein komplett neues Team. Wo liegen die größten Schwierigkeiten?

Goran Sopov Auch wenn ich erst vergangene Woche unterschrieben habe, gingen die Gespräche bereits im Dezember los und ich bin in den neuen Kader von Beginn an eingebunden. Eine solche Situation habe ich noch nie erlebt. 13 neue Spieler zu integrieren ist schwierig, zumal auf diesem Level. Die Nordrheinliga ist schon sehr hochklassig. Aber jeder Spieler weiß, wie Handball geht. Wir müssen schnell eine Einheit, eine Familie werden. Darum steigen wir frühzeitig ins Training ein.

Werden Sie besondere Maßnahmen zum Teambuilding durchführen?

Sopov Auch. Wir werden sehen, wie sich alles zusammen findet. Die Jungs müssen sich auch im Verein zurecht finden. Mit Yannik Wendler, der bleibt, sowie Tim Wirtz und Sebastian Bartmann waren nur drei Jungs schon einmal bei den Adlern. Es wird wichtig, schnell ein Team, eine Einheit zu werden.

Wie sehen Sie denn den Kader bisher?

Sopov Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass alle Jungs gut ausgebildet sind und ihr Handwerk verstehen. Alle spielen bereits auf ähnlichem Niveau. Jetzt müssen wir menschlich zusammenwachsen, erst dann lassen sich seriöse Aussagen über die Stärke treffen.

Sehen Sie denn noch personellen Bedarf?

Sopov Nein. Wir haben 14 Jungs. Mehr dürfen ohnehin nicht auf den Spielbericht. Der Kader ist voll, ich bin zufrieden mit dem Kader. Wir suchen nicht mehr.

Haben Sie denn, trotz der Unwägbarkeiten, schon sportliche Ziele?

Sopov Krefeld erwartet guten Handball von uns. Wir müssen ein ähnliches Niveau erreichen, wie das aktuelle Team. Wir wollen uns in der Nordrhein-Liga etablieren. Aber vorher müssen wir uns finden und an einem Strang ziehen. Die Zuschauer erleben auch bei der HSG, wo Dusko Bilanovic einen tollen Job macht, guten Handball. Diese attraktive Spielwiese müssen wir auch zeigen, wenn wir Menschen in die Halle locken wollen. Messlatte ist die aktuelle Mannschaft. Eine Tabellenplatz-Vorgabe habe ich nicht.

Was waren Ihre Gründe für die Rückkehr zu den Adlern?

Sopov Der Verein kam auf mich zu. Das macht mich stolz, denn es heißt, das sich beim ersten Mal nicht viel falsch gemacht habe, obwohl alles durch die HSG-Gründung sehr turbulent war. Außerdem gibt es nicht viele sportlich so reizvolle Posten in der Umgebung. Ich wohne in Dülken, da liegt es für mich perfekt. Es hat einfach gepasst und ich bin glücklich, hier zu sein.

Haben Sie denn auch Spiele des noch aktuellen Teams angesehen?

Sopov Ja, habe ich. Aber wirklich relevant ist es nicht, da von den Jungs ja nur einer bleibt.

Haben Sie schon einen konkreten Zeitplan für den Sommer?

Sopov Wir fangen früher als üblich an, aber die Jungs müssen sich kennen lernen. Es ist eine besondere Situation und wir müssen mehr investieren, als normal. Im Sommer gibt es dann eine Pause, damit die Jungs den Kopf frei bekommen und Urlaub machen können. Dann steigen wir richtig ein und im September beginnt die Saison. Dann wollen und müssen wir bereit sein. Wir werden viel investieren müssen, um nach einem fleißigen Sommer als Gruppe konkurrenzfähig zu sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort